Neue Erde für das Urnengrabfeld – ungebetener Gast machte Austausch nötig

Neue Erde braucht der Friedhof – und neue Erde hat der Friedhof nun auch bekommen. Leider nicht, weil man Lust auf frische Beete hatte, sondern weil sich ein besonders renitenter Grün-Import aus Fernost unangemeldet unter die Grabruhe mischte: der Japanische Staudenknöterich. Ein echter Underground-Star. Wächst überall. Frisst sich durch Asphalt, Mauern und guter Hoffnung. Nur Ruhe gibt er nicht. Dass ausgerechnet im neuen Urnengrabfeld dieser pflanzliche Problemtourist eingeschleppt wurde, ist eine gewisse Ironie des Schicksals. Man wünscht sich Stille und Bestand – bekommt Wucherung und Baustelle. Die Muttererde, einst sorgsam eingebracht, musste wieder raus. Mit ihr auch der Staudenknöterich, der offensichtlich einen One-Way-Ticket gebucht hatte. Wurzelreste inklusive.

Im Hang unterhalb des Weges ist der Austausch der Erde nun erledigt – an der Mauer ist die Operation „Entwurzelung Spezial“ kurze Zeit später erfolgt. Mehr noch: Drei Bäume und einzelne Hecken sind gesetzt, Rindenmulch im Hang aufgetragen. Ein klassischer Fall von „Mehrarbeit mit Ansage, nur ohne vorherige Ansage“. Oder wie man im Projektmanagement sagt: „unerwartete Zusatzherausforderung mit multipler Begrünungstiefe“. Natürlich könnte man jetzt fragen: Wer hätte damit rechnen können? Nun ja, vermutlich jeder, der einmal „Staudenknöterich“ gegoogelt hat. Die Pflanze ist in Sachen Ausbreitung etwa so zurückhaltend wie ein Spam-Bot im WLAN – einmal da, geht sie nicht mehr. Aber gut. Jetzt ist die Erde neu. Und diesmal hoffentlich knöterichfrei.