Der Monatsmarkt ist tot – es lebe die Idee eines neuen Marktes

Ein Schritt in die richtige Richtung? Vielleicht. Die Stadt Kirn lädt zur Online-Befragung über die Zukunft des Monatsmarkts. Beteiligung statt Basta – das klingt erstmal gut. Bürgermeister Frank Ensminger zeigt sich offen, die Bürger dürfen mitreden. Aber mal ehrlich: Wer in den letzten Jahren am Monatsmarkt vorbeigelaufen ist, weiß – hier geht es nicht um ein paar Stellschrauben. Es knirscht im Gebälk. Der Lack ist ab. Und das nicht erst seit gestern. Der Monatsmarkt ist mit einer dicken Staubschicht überzogen. Einst Treffpunkt mit Charme, dümpelt der jeden ersten Montag im Monat vor sich hin – irgendwo zwischen Resterampe, Wurstduft und Wetterpech. Flair? Fehlanzeige. Frische Ideen? Offenbar im Urlaub. Wer dort auf Inspiration hofft, bekommt allenfalls ein Paar Socken im 5er-Pack und ein lauwarmes Gefühl von „früher war das mal schöner“. Natürlich ist ein Fragebogen besser als gar nichts. Aber ein Fragebogen ersetzt kein Konzept. Oder eine Vision. Oder, sagen wir mal: Mut. Mut zu einem klaren Schnitt oder zu einem echten Neuanfang.

Stattdessen soll nun das Volk ran – soll Vorschläge liefern, kreativ sein, die Kastanien aus dem Feuer holen. Nur stellt sich die Frage: Was passiert mit den Ideen? Werden sie gelesen, geprüft, ernst genommen? Oder landen sie in der großen Ablage P – wie „Papierkorb“? Die Erfahrungen aus anderen Beteiligungsverfahren (Stichwort: Radwege, Energiekonzept, etc.) lassen leise Zweifel aufkommen. Optimismus ja – aber bitte mit Helm. Vielleicht liegt die Lösung längst auf der Hand: Warum Wochen- und Monatsmarkt strikt trennen, wenn beide einzeln kaum noch überzeugen? Eine Fusion der Formate, neue Angebote, flexiblere Zeiten, wechselnde Themenmärkte – das könnte Dynamik bringen. Kurzum: Ein Markt, der wirklich wieder Markt ist. Nicht nur im Namen, sondern im Erlebnis. Was der Monatsmarkt jetzt sicher nicht braucht, sind Plästerchen sondern Ehrlichkeit. Entweder ein mutiger Neustart – oder ein respektvoller Abschied von einem Format, das einfach nicht mehr funktioniert. Alles andere wäre Selbsttäuschung mit Marktbeschallung.

3 thoughts on “Der Monatsmarkt ist tot – es lebe die Idee eines neuen Marktes

  1. Warum schafft Kirn nicht was z. B. Bad Sobernheim oder Meisenheim schafft? Bio-Obst und Gemüse inkl. Blumen, immer mal wieder Info-Stände von regionalen Aktivitäten und ein Weinstand, an dem sich Menschen treffen und bis in den Abend hinein klönen. Man könnte sich ja mal in der Region umschauen 🤔.

    1. Bierstand. Wir sind eine bierstadt. versuchen regionale anbieter zubekommen, schwalbenhof usw. Und dann eine kombi aus markt und bierfrühstück.

  2. Man kann ja zu dem Thema eine anderer Meinung haben, aber den Beitrag als „Dreck“ zu bezeichnen ist, um nicht beim Ton zu bleiben, unter aller „weibliches Schwein“!!
    Und dies kommt von einem Stadtratsmitglied.

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