Während das Kirner Land weiterhin in Konzeptpapieren und Zuständigkeitsdebatten verharrt, setzt die Verbandsgemeinde Kirchberg längst konkrete Maßnahmen zur Energiewende um – mit einer Klarheit und Konsequenz, die beeindruckt. Der Schlüssel zum Erfolg: die Gründung der Kommunalen Energie Kirchberg (KEK) im April 2024. Die Anstalt des öffentlichen Rechts vereint alle 41 Ortsgemeinden und übernimmt die Steuerung von Erzeugung, Speicherung, Nutzung und Vermarktung erneuerbarer Energien – strategisch, transparent und gemeinwohlorientiert. Besonders hervorzuheben ist die aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger: Über das Modell des Bürgerparks können sie sich finanziell an Photovoltaikprojekten beteiligen. So bleibt der Nutzen vor Ort – gemeinschaftlich getragen und breit akzeptiert. Kommunale Flächen werden gezielt für eigene PV-Anlagen genutzt, anstatt sie an Großinvestoren zu vergeben. Erste Anlagen, etwa auf Kita- und Schuldächern, sind bereits realisiert. Weitere Freiflächenprojekte mit Bürgerbeteiligung sind in Planung. Die KEK liefert – nicht irgendwann, sondern jetzt.
Ganz anders die Situation im Kirner Land: Trotz früher Lippenbekenntnisse zur kommunalen Energiewende fehlen bis heute tragfähige Strukturen. Wer sollte sie auch entwickeln? Die VG-Werke wirken überfordert – etwa bei der Kommunikation rund um wiederkehrende Beiträge – und in puncto Energiewende ist weder Strategie noch Bürgerbeteiligung erkennbar. Was bleibt, ist Stillstand. Während Kirchberg Schritt für Schritt zur energiepolitischen Vorzeigeregion des Hunsrücks wird, droht das Kirner Land den Anschluss zu verlieren. Kirchberg zeigt, wie sich Klimaschutz, wirtschaftliche Vernunft und soziale Teilhabe verbinden lassen. Das Kirner Land hingegen steht sinnbildlich für eine verpasste Chance. VG-Ratsmitglied Thomas Lorenz machte jüngst deutlich, wie es gehen könnte – wenn man denn bereit wäre, mutig voranzugehen. Doch wie er seinen Vortrag über die Unterschiede zwischen Kirchberg und Kirn resigniert abschloss: „Das ist vergossene Milch.“ Seine Prognose: Während in wenigen Jahren günstiger Strom nach Woppenroth fließt, müssen Orte wie Bruschied jenseits der VG-Grenze weiterhin teuer einkaufen. Fazit: Verwaltungen sind eben unterschiedlich visionär unterwegs.



Zum Thema Energievisionen und auch überhaupt Visionen ist natürlich eine wesentliche Voraussetzung, dass es Personen in der Führung der Kommunen, der VG – Verwaltung und der VG – Werke gibt, welche intellektuell in der Lage sind, Zusammenhänge erkennen zu können und dieses dann zielgerichtet und gemeinsam auch umzusetzen in der Lage sind.
Mieserabel ist sicherlich wenn einzelne Mandatsträger ihre „eigene Suppe“ kochen! Letztendlich gegeneinander!
Ja, er wird es nie verstehen bzw. will es nicht verstehen. Erneuerbare Energien heißt nicht das es günstig wird. Aber Glaube versetzt Berge, persönliche Gespräche geht man aus dem Weg.
Ist das nur eine Meinung oder gibt es dafür belastbare Zahlen?
Die VG Kirner Land hat ihre AöR zum gleichen Zeitpunkt wie die VG Kirchberg geründet.
Aber im Gegensatz zum Kirner Land hat Kirchberg seine AöR mit Personal aisgestattet und damit Projekte ins Rollen gebracht, um Wind- und PV-Anlagen zu bauen oder sich daran zu beteiligen.
Der nächste Schritt ist die Vermarktung der Energien: Nutzung in allen öffentlichen Gebäuden, Kitas, Schulen in allen Gemeinden (Bilanzkreis), Verkauf an die Bürger, womit deren Kosten je Kwh reduziert werden und Verkauf der Überschüsse an Energieunternehmen, was Geld in die kommunalen Kassen spült. Auch wieder gut für die Bürger.
Ähnliches passiert in Rhaunen und in anderen VGs.
Die VG Kirner Land sollte jetzt auch mal in Beegung kommen
Es gibt mittlerweile eine Reihe von Gemeinden in Deutschland, die durch persönliches Engagement einzelner Personen zu hervorragenden zielführenden Ergebnissen gekommen sind und ihre Bürger davon profitieren. Man muss das Rad nicht für jede Gemeinde neu erfinden, sondern einfach mal aufgreifen, was andere an „Grundlagenforschung“ bereits geleistet haben, und das sie gern weitergeben. Es bedeutet keinen Gesichtsverlust, die wertvollen Erkenntnisse engagierter Bürger als Basis für das Weiterkommen in der kommunalen Energieversorgung zu nutzen und davon zu profitieren. Es wird Zeit! Mir fehlt das Verständnis, warum es bei Kommunalpolitikern immer erst eines Tritts in den Allerwertesten bedarf, um elementare Erkenntnisse loszutreten…