Meckenbach baut vor – im Rückwärtsgang: Die Sturzflut-Feuerwache kommt!

Schon wieder Regen. Schon wieder Feuerwehr im Dauereinsatz. Schon wieder Schlammlawinen, die sich ihren Weg durch Meckenbach bahnen wie Stammgäste auf einer Kaffeefahrt. Und doch: Es deutet sich Besserung an – zumindest in der Disziplin „Kreative Katastrophenkosmetik“. Die Verbandsgemeinde zeigt endlich Handlungswille. Und zwar dort, wo es wirklich zählt: nicht bei der Ursache, sondern mitten im Problem. Denn: Die geplante „Sturzflut-Feuerwache“ (Beispielbild) nimmt konkrete Formen an. In Zeiten, in denen politische Visionen meist trocken bleiben, beweist die VG feuchten Weitblick. Direkt in der offiziell anerkannten Flut- und Geröllautobahn am Ortsrand von Meckenbach – also dort, wo sich bei jedem mittelmäßigen Schauer Wasser, Steine und Verwaltungspoesie treffen – soll eine hochmoderne Einsatzleitstelle entstehen. Standortvorteil? Absolute Nähe zur Ursache! Strategischer Wahnsinn mit System. Statt das altbekannte Problem – entwaldete, erosionsfreudige Mufflon-Hänge – endlich anzugehen, stellt man sich der Flut einfach auf Augenhöhe. Oder besser gesagt: auf Wasserhöhe. „Wir wollen nicht länger wegräumen – wir wollen mittendrin versinken!“, verkündet ein Sprecher der VG stolz. Die neue Wache soll laut Planung „resilient, amphibisch und wetterfühlig“ sein – mit Schwimmwestenpflicht beim Dienstantritt, klappbarem Schlauchbootpark, selbstaufblasenden Sandsäcken und automatischer Bootsrampenöffnung bei Pegelstand XY. Man denkt groß. Und nass.

Das ist aber nur der Anfang: Künftig soll jeder Meter des gefährdeten Hangfußes durch Einsatzkräfte betreut werden – rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, mit Regenbonus, Matschzulage und verpflichtender Weiterbildung in Wildwasserrettung, Geröllnavigation und seelischer Ersthilfe für Dauerbetroffene. Kritische Stimmen, die vorschlagen, statt einer Wasserwache lieber den Hang aufzuforsten, werden mit dem bewährten Verwaltungsmodell „Beobachten, Beraten, Bedauern“ (B³) beschwichtigt. Ein entsprechender Antrag wurde laut Insidern abgelehnt – Begründung: „Man wolle der Feuerwehr das Übungsgelände nicht entziehen.“ Die Meckenbacher nehmen’s mit bewundernswerter Resilienz. „Endlich sind ausreichend Einsatzkräfte dann schon da, wenn der Flurspiegel wieder als Badesee dient“, erklärt eine Anwohnerin und präsentiert stolz ihre neue Regenwasserpumpe mit integriertem Espressoautomaten. „Man muss es sich ja irgendwie schön machen.“ Und so wird Meckenbach zum bundesweiten Vorzeigeprojekt für „reaktive Raumplanung im Katastrophenmodus“. Vielleicht schreibt der Ort bald Geschichte – nicht als gerettetes Dorf, sondern als begehbares Mahnmal für eine Verwaltung, die Probleme nicht löst, sondern infrastrukturell umarmt. Bleibt eigentlich nur noch eine Frage: Wird die neue Feuerwache auf Stelzen gebaut – oder gleich als Hausboot mit Solarpaddel?