In der Kallenfelser Straße bahnt sich ein kleiner städtebaulicher Paukenschlag an: Dort, wo bislang Couchgarnituren, kaputte Fernseher und halbvolle Müllsäcke liebevoll an den Kleidercontainern auf einem Privatgrundstück drapiert wurden, soll bald hochmoderne Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge entstehen. Der wilde Müll – bislang fast schon ein stadtteilprägendes Kulturgut – dürfte, wenn es so kommen sollte, aus dem Straßenbild verschwinden. Die Idee: Kleidercontainer weg, E-Auto ran. Ob es dort überhaupt jemanden gibt, der ein E-Auto besitzt oder auflädt? Geschenkt. Hauptsache, der Müll hat keinen festen Treffpunkt mehr. Wie viele Ladesäulen es am Ende werden, steht noch in den Sternen – aber sicher ist: Platz für illegal entsorgte Schrankwände und ausrangierte Toaster wird es künftig keinen mehr geben. Mit etwas Glück verlagert sich das Problem einfach in die nächste Seitenstraße. Bis dahin gilt: Schluss mit Schutt – Strom statt Stoff.