Lang lebe die Langsamkeit – Verbandsgemeinde zelebriert die Entschleunigung bei den Sitzungsprotokollen

Wer hat an der Uhr gedreht? Offenbar niemand so wirklich in der Verbandsgemeinde Kirner Land, denn mehr als sechs Wochen nach der letzten Ortsgemeinderatssitzung am 26. Februar liegt noch immer kein Protokoll vor. Und das, obwohl die nächste Sitzung bereits am morgigen Montag, den 7. April, stattfindet. Aber warum in Hektik verfallen? Zeit ist schließlich relativ – zumindest in der Verwaltung. Während andere Verbandsgemeinden, wie etwa die VG Nahe-Glan, Sitzungsprotokolle innerhalb von zwei Wochen veröffentlichen (sonst gibt es Ärger von oben), setzt man in der VG Kirner Land auf eine Philosophie der Gemütlichkeit. Schließlich soll jede Meisterleistung in Ruhe vollendet werden.

Dass Bürgerinnen und Bürger möglichst schnell erfahren möchten, was in einer Sitzung beschlossen wurde? Geschenkt! Es ist doch wunderbar, wenn der Gemeinderat erneut tagt und das Protokoll der letzten Sitzung noch in Arbeit ist. Ein Paradebeispiel für entschleunigte Verwaltungsarbeit, das dem Klischee von langsam mahlenden Bürokratie-Mühlen alle Ehre macht. Die Hoffnung bleibt, dass sich irgendwann – vielleicht in ferner Zukunft – doch noch ein wenig Tempo in die Protokollerstellung schleicht. Bis dahin können sich Bürgerinnen und Bürger an der Kunst des Wartens üben.

One thought on “Lang lebe die Langsamkeit – Verbandsgemeinde zelebriert die Entschleunigung bei den Sitzungsprotokollen

  1. Für Zuhörer/innen ist es nicht leicht, sich an Details nach langer Zeit, – ohne eigenes Gedächtnisprotokoll, – zu erinnern. – Das Verbot von Tonaufzeichnungen macht es offensichtlich selbst für Schriftführer/innen schwierig wahrheitsgemäße Protokolle zu erstellen.

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