Verbandsgemeinderat beschließt Anschaffung neuer Feuerwehrfahrzeuge – Feuerwehrchef am Abend der Beschlüsse ungehört

In der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates wurde die Beschaffung neuer Feuerwehrfahrzeuge für die Feuerwehren im Kirner Land beschlossen. Ziel ist es, die Einsatzkräfte insbesondere für die Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden besser auszustatten. Die Maßnahme wurde kurzfristig in den Haushaltsplan 2025 aufgenommen und fand breite Zustimmung in allen Fraktionen. Uneinigkeit herrschte jedoch bei der Frage, welches Fahrzeugmodell die beste Wahl darstellt. Die CDU stellte den Antrag, zwei spezielle Fahrzeuge zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung anzuschaffen, mit einem Kaufpreis von 159.000 Euro pro Exemplar.

Diese relativ kleinen Fahrzeuge könnten allerdings nur begrenzte Wassermengen mitführen, was von Michael Schmidt (SPD) skeptisch hinterfragt wurde. Ein weiteres Problem bei diesen Fahrzeugen ist, dass sie im Vergleich zu größeren Modellen für den direkten Einsatz auf Bränden möglicherweise weniger geeignet sind. Während Schmidt ein Modell mit mindestens 3000 Litern Wassertank favorisiert, plädieren andere für ein kompakteres, allradbetriebenes Fahrzeug mit rund 1000 Litern Fassungsvermögen. Letzteres wäre insbesondere für den Erstangriff sowie den Einsatz in schwer zugänglichen Gebieten besser geeignet. Ein weiterer Vorteil dieses Modells (TSF/W Beispielbild oben) liegt im Preis: So könnten zum Preis eines großen Fahrzeugs gemäß den Vorstellungen Schmidts gleich zwei kleinere Fahrzeuge angeschafft werden.

Ein kritischer Punkt der Diskussion für den neutralen Beobachter im Zuhörerraum war jedoch die fehlende Einbindung der fachlichen Expertise: Der anwesende Feuerwehrchef Markus Späth wurde zwar vor das Gremium gebeten, erhielt jedoch keine Möglichkeit, aktiv an der Entscheidungsfindung teilzunehmen. Am Abend der Beschlüsse blieb seine Stimme ungehört. Er stand daneben, wie bestellt und nicht abgeholt. Dabei sind es die Feuerwehrleute selbst, die am besten wissen, welche Anforderungen die Fahrzeuge im praktischen Einsatz erfüllen müssen. Eine umfassendere Einbindung des Experten hätte bei der Erstdiskussion schon wertvolle Impulse liefern können. Späths Expertise wird sicherlich noch ausreichend berücksichtigt werden.

Die Verbandsgemeinde Kirn ist grundsätzlich bestrebt, die Feuerwehren mit modernem Material und angemessener Infrastruktur auszustatten. Dennoch bleibt die Fahrzeugbeschaffung eine langfristige Aufgabe, die sich über mehrere Jahre erstrecken wird. Umso wichtiger ist es, dass künftige Entscheidungen unter Einbeziehung aller relevanten Fachmeinungen getroffen werden, um den Bedürfnissen der Feuerwehr bestmöglich gerecht zu werden.

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