Nachgehakt! Über Jahrzehnte hinweg war das evangelische Pfarrhaus in Hochstetten eine angesehene Adresse – eine Heimstätte für Seelsorger und ihre Familien, ein Ort der Einkehr und Besinnung. Doch diese Zeiten sind lange vorbei. Nach einer Ära, in der das Haus eigene Pfarrer der Kirchengemeinde St. Johannisberg beherbergte, wurde das stattliche Gebäude zunächst vermietet – und am 6. März 2024 schließlich zum Verkauf angeboten. Seitdem, auf den Tag genau ein Jahr später, wartet das traditionsreiche Anwesen noch immer geduldig auf einen Käufer – doch die Türglocke bleibt stumm. Ursprünglich wollte man für das ehemalige Pfarrhaus noch selbstbewusste 389.000 Euro einnehmen. Doch inzwischen ist man auf dem Boden der Tatsachen gelandet: Der Preis wurde auf 339.000 Euro gesenkt – und selbst das scheint niemanden hinter dem Ofen hervorzulocken.
Dabei hat das Haus durchaus Geschichte und Charme – ein großzügiges Grundstück, eine prominente Lage oberhalb des „Pfarrer-Schotte-Hauses“ und jede Menge Potenzial für kreative Käufer. Allerdings: Im Keller residiert mittlerweile die Bücherei der Ortsgemeinde, während das Hauptgebäude noch vermietet ist – eine Konstellation, die auf dem Immobilienmarkt offenbar nicht gerade für Begeisterungsstürme sorgt. Ob es an der Lage liegt, am energetischen Renovierungsbedarf oder schlicht daran, dass die Kombination aus historischer Bausubstanz und unklaren Nutzungsmöglichkeiten nicht jedermanns Traumimmobilie darstellt – die Gründe für die Kaufzurückhaltung bleiben vielfältig. Selbst mit einem Preisnachlass von 50.000 Euro hat sich bislang kein Liebhaber gefunden, der dem Pfarrhaus neues Leben einhauchen möchte. Ob sich der mutmaßliche „Ladenhüter“ von Hochstetten in absehbarer Zeit doch noch in ein begehrtes Schmuckstück verwandelt – oder ob die Kirchengemeinde weiterhin auf ihr ehemaliges Vorzeigeobjekt sitzenbleibt – bleibt abzuwarten.