Der Bundestagswahlkampf erreicht seinen dramaturgischen Höhepunkt, und die Bühne könnte nicht besser beleuchtet sein: Auf der einen Seite Julia Klöckner (CDU), eine Frau, die offenbar einen Pakt mit der Allgegenwärtigkeit geschlossen hat. Auf der anderen Seite Joe Weingarten (SPD), der ebenfalls keinen Tag ungenutzt lässt. Es ist das Duell des Jahres – zumindest für diesen Wahlkreis. Klöckner macht, was sie am besten kann: sichtbar sein. Ortstermine, Social-Media-Posts, vielleicht sogar Rauchzeichen – keine Plattform bleibt ungenutzt, um ihre Botschaften unters Wahlvolk zu bringen. „Klappern gehört zum Handwerk“, scheint die Devise in ihrem Wahlkampfbüro zu sein, und Klöckner wirkt entschlossener denn je, auch den letzten skeptischen Wähler mit ihrer Omnipräsenz zu überzeugen. Ihr Motto: „Viel hilft viel.“ Mit einer Mischung aus Dauerpräsenz und strategisch platzierten Botschaften macht sie klar, dass sie diesen Wahlkreis gewinnen will. Doch auch Weingarten zeigt sich kampfeslustig. Obwohl seine Präsenz in den sozialen Medien vielleicht weniger laut erscheint, ist der SPD-Abgeordnete keineswegs weniger aktiv.
Er ist regelmäßig in der Region unterwegs und signalisiert damit: Er hat die Bedeutung dieses Wahlkampfs genauso erkannt wie seine Konkurrentin. Seine Strategie mag bodenständiger und etwas dezenter wirken, doch sie ist nicht weniger wirkungsvoll – Weingarten weiß ebenfalls, wie man sich ins Gespräch bringt. Beide Kandidaten begegnen sich auf Augenhöhe, auch wenn die Ausgangslage Klöckner leicht favorisiert erscheinen lässt. Dennoch bleibt die Entscheidung völlig offen, und der Wahlkampf nimmt weiter an Intensität zu. Für die Wählerinnen und Wähler gestaltet sich die Lage nicht unbedingt einfacher. Denn weder Klöckner noch Weingarten können als Retter der Region auftreten – dafür bräuchte es einen Superheldenumhang und ein Wunder. Leider ist beides gerade ausverkauft. Wer am Ende die politische Stimme der Nahe-Region in Berlin wird – andere Kandidaten spielen kaum eine Rolle – entscheidet sich in den kommenden Wochen. Die Spannung steigt, und der Wahlkreis blickt gebannt auf die beiden Hauptdarsteller. Werden die Wähler Klöckners Allround-Feuerwerk honorieren? Oder setzt sich Weingarten erneut durch?