Der Stecker ist offenbar gezogen! Das Online-Kaufhaus „Nahwerte“, ein ambitioniertes und stark beworbenes Projekt der VG-Werke, wurde nun ohne Vorankündigung vom Netz genommen. Ab sofort können Nutzer keine Waren mehr über die Internetplattform bei den Geschäften in Kirn beziehen. Die abrupt erfolgte Abschaltung der Seite überrascht, da weder eine offizielle Mitteilung noch ein Abschiedswort seitens der Betreiber veröffentlicht wurden. Der Schritt, die Plattform zu schließen, war zwar für viele Beobachter nur eine Frage der Zeit, dennoch kommt die Art und Weise der Beendigung unerwartet. Ohne jegliche Erklärung oder Ankündigung verschwindet „Nahwerte“ aus dem Internet – als hätte dieses alternative Einkaufsangebot für lokale Geschäfte nie existiert. Das Projekt, das mit viel Aufwand und finanziellen Mitteln von Seiten der VG-Werke ins Leben gerufen wurde, konnte sich nicht wie erhofft durchsetzen. Im Gegenteil: Das ist gefloppt!
„Nahwerte“ erreichte nie die breite Akzeptanz, die sich die Verantwortlichen erhofft hatten, und blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Die Schließung markiert das vorläufige Ende eines weiteren Versuchs, den Handel in der Region zu digitalisieren und mit innovativen Konzepten voranzutreiben. Wohl auch deshalb, weil der Handel diese Plattform nicht ausreichend bestückte. Hier zeigt sich ein typisches Henne-Ei-Problem: Händler zögerten möglicherweise, weil es zu wenig Kunden gab, und Kunden blieben fern, weil es zu wenig Auswahl gab. Es bleibt abzuwarten, ob und in welcher Form eine Bilanz über das gescheiterte Projekt gezogen wird. Besonders in Bezug auf die finanziellen Mittel, die in „Nahwerte“ geflossen sind, könnte es noch Fragen geben – insbesondere, ob Steuer- oder Gebührengelder für den Aufbau und die laufenden Kosten verwendet wurden. Während die Mitglieder des Projekts Beiträge zahlten, wurde die Einrichtung größtenteils durch die Verbandsgemeinde finanziert. Die Werke stehen nun vor der Herausforderung, aus dieser Erfahrung zu lernen und künftige Projekte noch gezielter und effektiver zu gestalten. Und die VG steht vor der Aufgabe das Angebot von ihrer Internetseite zu nehmen. Hier wird die noch immer angepriesen und verlinkt. Bissel peinlich ist das schon.