Die Situation im Kirner Land im Jahr 2024 lässt sich treffend als „Stillstand trotz guter Absichten“ beschreiben. Viele der seit Jahren anstehenden Projekte, die für die Zukunft der Verbandsgemeinde und die Lebensqualität seiner Bürger von entscheidender Bedeutung wären, werden nach wie vor aufgeschoben oder stagnieren im Planungsstadium. Besonders auffällig ist das langsame Vorankommen in Schlüsselfaktoren wie der Ärzteversorgung, der Infrastruktur (Bahnhof, Krankenhaus, Rettungswache) und der Energiewende. Besonders enttäuschend ist, dass in Bereichen wie der Stadtentwicklung und der energetischen Sanierung, für die bereits Fördergelder flossen, noch immer keine nennenswerten Fortschritte zu verzeichnen sind. Auch die Umsetzung des Radverkehrskonzepts bleibt ein blinder Fleck, da bis dato keine nennenswerten Maßnahmen ergriffen wurden, etwa in Form von neuen Radwegen oder einer verbesserten Beschilderung.
Die Verantwortlichen scheinen sich in der Verwaltung zu verzetteln oder die Dringlichkeit der anstehenden Aufgaben nicht ausreichend zu erkennen. Und das leidige Thema „Werke-Gebühren-Drama“ hat sicherlich nicht dazu beigetragen, das Vertrauen der Bürger in die lokale Politik zu stärken. Angesichts dieser Situation braucht es dringend eine Veränderung in der politischen Kultur und eine Abkehr vom bisher praktizierten Zögerlichkeit. Eine proaktive Herangehensweise, die konkrete Ziele definiert und eine effiziente Umsetzung garantiert, ist unerlässlich. Dazu gehört eine verstärkte Bürgerbeteiligung und eine transparente Kommunikation zwischen den politischen Entscheidungsträgern und der Bevölkerung. Nur so kann das Kirner Land aus dem „Schlafmodus“ herauskommen und die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft endlich anpacken.
Der Rückblick auf 2024 wird daher wahrscheinlich von der Erkenntnis geprägt sein, dass das Jahr ohne markante Fortschritte verstrichen ist – eine Situation, die sich 2023 bereits angekündigt hatte. Doch es ist nicht zu spät, noch den Kurs zu ändern und die dringend benötigten Projekte zügig anzupacken.
Ehemals verantwortliche sind an der jetzigen Situation schuld und die jetzt in der Verantwortung stehenden haben wohl nicht die erforderliche Kraft die Missstände anzupacken. Anpassen und Verwalten ist kein Lösungsvorschlag. Es sind viele Baustellen, die umgehend der Erneuerung bedürfen. Die Bürger sehen und wissen um die Notwendigkeit und sind enttäuscht von dem Nichtstun einiger. Es zeigt sich auch bei allen öffentlichen Zusagen keine Besserung der Infrastruktur. Schade. Aber warum ist das so? Sind hier die falschen Entscheidungsträger in Amt und Würden? So weit würde ich nicht gehen. Die Kommunen sind die unterste Ebene und werden nicht von der wissenden Notwendigkeit unterstützt. Das neue Jahr 2025 bringt vielleicht Hoffnung und Zuversicht, dass vieles sich zum Besseren entwickelt.