Die Schreibtisch-Affäre – Was kostet eigentlich ein höhenverstellbarer Schreibtisch?

Schon gelesen? Die FWG Kirner Land e.V. kämpft leidenschaftlich für die Anschaffung höhenverstellbarer Schreibtische für alle Mitarbeiter der Verbandsgemeinde Kirner Land. Die Fraktion betont in einem Schreiben, dass präventive Maßnahmen in die Gesundheit der Mitarbeiter investiert werden sollten – schließlich ist es doch besser, Rückenschmerzen zu vermeiden, als auf den Chiropraktiker angewiesen zu sein. Zugegeben, einige Argumente wirken etwas dick aufgetragen – etwa die Vorstellung, dass sinngemäß, mehr Produktivität in den Amtsstuben mit der Anschaffung einhergingen würden. Für die Erkenntnis fehlt dem Blog die Phantasie. Aber der Grundgedanke ist richtig und wichtig: Abwechslung zwischen Sitzen und Stehen fördert die Gesundheit.

Doch nun wird es richtig spannend: Während die FWG offenbar bei einem Anbieter einen Preis von rund 45.000 Euro für 55 höhenverstellbare Schreibtische inklusive Rollcontainer ermittelt hat, sieht die Verwaltung offenbar einen anderen Markt. Sie geht von satten 95.000 Euro aus – also einem Unterschied von fast 50.000 Euro für exakt die gleiche Ausstattung! Man könnte fast vermuten, dass die Verwaltung beim Einkauf aus Versehen die Goldedition der Schreibtische im Visier hat. Die Frage bleibt: Wie kommt dieser enorme Preisunterschied zustande? Geht die Verwaltung von besonders exklusiven Schreibtischen aus, die etwa mit Diamanten verziert oder mit einer speziellen Anti-Schmerzzonen-Funktion ausgestattet sind? Oder handelt es sich einfach um eine kreativere Kalkulation? Wir wissen es nicht – aber eines ist sicher: Die Geschichte der Schreibtische geht in die nächste Runde. Vielleicht schon an Ostern, wenn der Preis dann vielleicht nur noch 120.000 Euro beträgt.

3 thoughts on “Die Schreibtisch-Affäre – Was kostet eigentlich ein höhenverstellbarer Schreibtisch?

  1. Man könnte ja zuerst mal die Leute mit den Schreibtischen versorgen die einen Anspruch aus gesundheitlichen Gründen geltend machen können!!
    Wenn eine medizinische Indikation
    vorliegt übernimmt die LVA oder die Krankenkasse die Kosten🤷‍♂️

  2. Warum hat dann diese Gruppierung geschlossen für die Anschaffung von fast 100.000,00 Euro gestimmt? Übrigens, falls gesundheitlich notwendig, kann die Berufsgenossenschaft Kosten übernehmen. Auch dies wurde nicht im Vorfeld von der Verwaltung geprüft. Zum Glück konnten die der Vorstoß von Fwg und mehrheitlich spd abgewehrt werden, und damit der Bürger und Steuerzahler entlastet.

  3. Diese Anschaffung soll doch in erster Linie der Gesundheitsvorsorge dienen, ein Bravo dem Arbeitgeber dem das Wohlergehen seiner Mitarbeiter wichtig ist, das entspricht dem heutigen Zeitgeist!!!
    Im übrigen sind auch die Mitarbeiter der Verwaltung Bürger, Steuerzahler und auch Wähler!
    Ein abgewandeltes Zitat von Henry Ford:
    Wer den Fortschritt aufhalten will um Geld zu sparen, der kann auch die Uhr anhalten um Zeit zu sparen.

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