Eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Kaum war die Badesaison zu Ende, wurde im Kirner Jahnbad traditionell eine umfassende Saisonbilanz gezogen. Was hat das Bad in der Saison erreicht? Wie waren die Besucherzahlen? Welche Rückmeldungen gab es von den Badegästen? Früher legte man Statistiken und Rechenschaftsberichte vor, die nach einem Pressegespräch stets im Öffentlichen Anzeiger abgedruckt wurden. Doch diese gute alte Tradition scheint nun endgültig Geschichte zu sein. Von einer Schwimmbadbilanz ist weit und breit nichts zu sehen. Während alle benachbarten Städte und Kommunen ihre Saisonzahlen zeitnah veröffentlichten, schweigt Kirn. Warum? Will man diese Zahlen nicht ins Schaufenster stellen? Sind sie etwa so schlecht? Wohl kaum! Die ausbleibende Veröffentlichung lässt vielmehr darauf schließen, dass der Papierkram und die Statistiken im „Wiederkehrenden-Beitrag-Wirrwarr“ untergingen – und man schlichtweg nicht dazu kam, die Zahlen zu präsentieren.

Doch damit nicht genug: Auch die Ergebnisse der Schwimmbadumfrage unter den Badegästen wurden bislang nicht öffentlich ausgewertet. Was haben die Bürger zu ihrem Baderlebnis gesagt? Wie zufrieden sind sie mit dem Angebot? Was könnte verbessert werden? Diese Fragen bleiben noch immer unbeantwortet. Es stellt sich die Frage: Welche Lehren hat man im Kreisel aus den eher durchschnittlichen Zufriedenheitswerten der Gäste gezogen? Was ist mit den Anregungen und Kritikpunkten passiert? Sind die Meinungen eingeflossen? Wir wissen es nicht. Die Schweigsamkeit rund um die Saisonbilanz und die Auswertung der Umfrage wirft kein gutes Licht auf die Transparenz der Verantwortlichen. Es bleibt zu hoffen, dass man sich in der VG bald dazu aufraffen kann, die Zahlen und Auswertungen zu präsentieren – und das nicht nur im stillen Kämmerlein, sondern auch für die Bürger des Kirner Landes, die zu Recht auf eine öffentliche Rechenschaftspflicht warten.