Vor ziemlich genau einem Jahr bekam Kirn ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. 250.000 Euro aus dem „Innenstadtimpulse“-Programm wanderten feierlich in den Stadtsäckel, bereit, um die Innenstadt mit frischen, innovativen Ideen zu beleben. Leerstände sollten bekämpft, die Stadt attraktiver gemacht werden – so der Plan. Doch ein Jahr später ist von all dem nichts zu sehen. Welche Initiativen wurden ergriffen? Dem Blog sind keine bekannt. Während andere Städte schon fleißig mit ihren Erfolgen prahlen, herrscht in Kirn eine Ruhe, die fast meditative Züge annimmt. Gut, die 250.000 Euro werfen auf dem Konto sicher Zinsen ab – ein schöner Nebeneffekt. Aber könnte man das Geld nicht vielleicht besser in, sagen wir mal, konkrete Projekte stecken, die der Stadt auch sichtbaren Nutzen bringen?

Die Landesregierung hat bewusst keine engen Vorgaben gemacht – das bedeutet: Freie Fahrt für Kreativität! Doch stattdessen herrscht in Kirn eine gediegene Ruhe. Vielleicht arbeiten die Verantwortlichen noch an einem Masterplan, der so spektakulär ist, dass wir alle umgehauen werden? Oder aber, man hat das alte Sprichwort „Gut Ding will Weile haben“ hier einfach besonders wörtlich genommen. Was wird mit dem Geld passieren? Eventuell könnte die Veranstaltungsreihe „In Kirn spielt die Musik“ ein bisschen aufpoliert werden. Der Markt hätte es auch bitternötig. Oder wie wäre es mit Unterstützung für mutige Existenzgründer, die frischen Wind in die leerstehenden Läden bringen? Die Möglichkeiten sind grenzenlos – jedenfalls in der Theorie. Nur Kirn scheint sich noch nicht entschieden zu haben, welche dieser theoretischen Möglichkeiten man tatsächlich in die Praxis umsetzt. Aber keine Sorge, Kirn wird die richtigen Entscheidungen treffen. Irgendwann. Wahrscheinlich. Hoffentlich. Wir sind jedenfalls gespannt.