Der große Kirner Gesundheitstalk – politisches Blablabla ohne Lösung für das Kirner Krankenhaus!

Am 8. November lud Bürgermeister Thomas Jung zum „Runden Tisch Kirner Krankenhaus“ – und die anschließende Pressemeldung lässt einen nur noch fassungslos zurück. Es wirkt fast, als hätte man am Tisch etwas geraucht, das die Sinne dermaßen vernebelt hat, dass solche wirren und inhaltsleeren Sätze dabei herauskamen. Lösungsvorschläge sucht man in der Pressemitteilung vergeblich. Angesichts der Bedeutung und Tragweite des Themas hätte man ein Format erwartet, das mehr Substanz bietet – doch der „runde Tisch“ wird seinem Anspruch bei weitem nicht gerecht. Der Blog hängt die Pressemeldung unten an, damit jeder die Gelegenheit hat, sich selbst ein Bild zu machen. Was uns präsentiert wird, ist das gewohnte Meisterwerk politischer Rhetorik: eine brillante Mischung aus vagen Absichtserklärungen, allgemeinen Floskeln und einem Hauch von „Wir tun was, aber verraten noch nicht, was es ist.“ Ein Paradebeispiel dafür, wie man viel sagen kann, ohne wirklich etwas zu sagen.

Erst einmal: Die VG Kirner Land und die Stadt Kirn haben sich gemeinsam entschlossen, „die zukunftssichere Gesundheitsversorgung im Kirner Land in den Fokus zu nehmen“. Das klingt so, als würde man das Thema Gesundheit nach Jahren des Tiefschlafs jetzt endlich mal richtig angehen – vielleicht mit einem Paukenschlag, einer revolutionären Idee, oder wenigstens einer coolen PowerPoint-Präsentation. Aber nein, es geht erstmal nur darum, dass man sich „gemeinsam mit Verantwortlichen“ getroffen hat. Wer der Zusammenkunft beiwohnte und am Tisch Platz nahm, darüber steht keine Silbe in dem Papier. Finde den Fehler?

Es wurde festgestellt, dass es „Handlungsbedarfe“ gibt. Aha, also es gibt Probleme. Aber was genau? Wer weiß es! Vielleicht geht es darum, den Gesundheitsstandort zu retten, vielleicht auch nur darum, dass der Kaffee in den Besprechungen öfter nachgefüllt werden muss – wir erfahren es nicht. Trotzdem, Handlungsbedarf, das klingt nach etwas, das man dringend erledigen muss, aber ohne konkrete Details zu nennen. Vielleicht auch ein einfaches Mantra: „Wir müssen handeln! Irgendwie!“

Dann folgt der Klassiker: „Weitere Gespräche wurden bereits vereinbart“. Ach so, Gespräche! Da wird also in den nächsten Wochen mit vielen weiteren Menschen gesprochen – vor allem mit den Kostenträgern und dem Rettungsdienst. Man muss sich vorstellen, wie sich die Verantwortlichen jetzt in einem Raum versammeln, sich gegenseitig wertvolle Denkanstöße geben, vielleicht auch ein bisschen emotional werden, und dann „weiter vorantreiben“, was auch immer das in diesem Fall bedeutet. Was tatsächlich in diesen Gesprächen passieren soll, bleibt ein Geheimnis.

Zu guter Letzt gibt es die obligatorische Zusicherung, dass der Prozess „intensiv begleitet“ wird. In den kommenden Wochen. Und was passiert dann? Wahrscheinlich wird weiter „begleitet“, dass die Gespräche auch wirklich stattfinden, bis wir in etwa ein Jahr wissen, ob der Gesundheitsstandort Kirn ein bisschen sicherer geworden ist – oder ob das nächste „Gespräch“ wieder aufgeschoben wird. Kurz gesagt: Die Pressemeldung vermittelt das Bild von einer äußerst engagierten Gruppe von Menschen, die mit aller Kraft – irgendwann – irgendetwas tun wird. Was genau das ist, bleibt noch offen. Aber hey, es wird schon eine Lösung geben, vielleicht beim nächsten Treffen oder spätestens beim dritten Kaffee.