Der Countdown läuft! Während in Berlin die Ampel krachend gescheitert, Chaos regiert und Amerika einen neuen Präsidenten gewählt hat, stehen wir hier am Sonntag vor unserer eigenen kleinen Wahl-Showdown: Wer wird die Zügel im Landkreis in der Hand halten – Amtsinhaberin Bettina Dickes (CDU) oder ihre Herausforderin Dr. Katharina Dahm (SPD)? Zugegeben, die Dimensionen sind nicht vergleichbar – bei uns geht es nicht um die Zukunft der Welt, sondern „nur“ um die Führung unseres beschaulichen Landkreises. Doch die Fragen bleiben: Wem schenken wir unser Vertrauen? Wo setzen wir unser Kreuzchen? In einem Wettkampf ohne männliche Mitbewerber steht hier Frauenpower auf der Tagesordnung – ein echter Frauenkampf im Polit-Ring. Während beide Kandidatinnen sich in einem fast choreografierten sowie stilvollen Duell bewegen, scheint es, als ob sie mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede haben. Aber mal ehrlich, eine echte Richtungswahl ist eh nicht zu erwarten.
Das ist eher ein Wettlauf um die Frage, wer das hübschere Plakat hat und in echt smarter ankommt. Ich tippe darauf, dass „Betti“ am Ende den Sieg mit einem komfortablen Abstand davontragen wird. Wechselstimmung? Fehlanzeige! Die Stimmung im Landkreis ist so stabil wie ein gut verankerter Mast. Mit einem Lächeln und einem charmanten „Schaut mal, wie gut ich ankomme!“ wird sie die 60-Prozent-Marke locker knacken. Frau Doktor wird wahrscheinlich bei etwa 40 Prozent landen – oder weniger, wenn sie Pech hat. Zudem, für die SPD antreten zu müssen ist nicht erst seit dem Berliner Beben eher Makel als Hilfe. „Dickes, da weiß man was man hat“ – der Slogan wird viele Wähler antreiben. Die selbsternannte Bürgerlandrätin setzt ganz geschickt ihre „Nähe“ zum Volk ein. Denn eines ist sicher: Auch in den kommenden Jahren werden wir im Landkreis vor allem von Selfies und Selbstinszenierungen überschüttet werden – und von Auftritten, bei denen der wahre Wettbewerb eher zwischen den besten Instagram-Filtern als zwischen den politischen Ideen stattfindet.
Doch die wahre Frage ist: Wie viele Wähler werden überhaupt zur Urne schreiten? Die Hoffnung, dass wenigstens die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Stimme abgibt, könnte man fast schon als naiv bezeichnen. Aber wer weiß, vielleicht überrascht uns der Sonntag ja doch noch und wir sehen ein Gesicht lächeln – ob von Betti oder Kathi, bleibt abzuwarten. Am Ende des Tages bleibt zu hoffen, dass die Wahl mehr als nur eine Randnotiz bleibt und nicht in der großen Klammer der Politik verpufft.
Für viele stellt sich, die berechtigte Frage, warum gibt es Landräte*innen und Kreistage.
Die Slogans auf Wahlplakaten unterscheiden sich kaum von denen auf Landtagswahlen und Bundestagswahlen.
Die Wahlbeteiligung ist auch deshalb so gering, weil viele nicht wissen warum.
Es wäre möglich die Aufgaben der Kreisverwaltungen auf der Verwaltungsebene der jeweiligen Bezirksregierung anzusiedeln. Aber ohne kostenintensiven. poltischen Aufbau dahinter.
Nennt man Verwaltungsreform.
Ist als Anregung gedacht.
Ich wollte auch nicht die Menschen, die dort arbeiten diskreditieren. Einrichtungen sollen bleiben, weil wir die brauchen. Aber die politische Ebene ist unnütz.
Deswegen die verwegen Frage. Braucht man überhaupt eine Sitzgelegenheit?
Die Wahl hat den Charme einer „Miss“-Wahl.
(Satire)