Anlässlich seines 10-jährigen Jubiläums als Wanderführer lud Bernd-Uwe Philippi am vergangenen Samstag zu einer besonderen Tour durch den herbstlich gefärbten Soonwald ein. Rund 20 Naturfreunde folgten seiner Einladung und trafen sich am Parkplatz Alteburg, um gemeinsam die eindrucksvolle Landschaft zu erkunden und von Philippis umfangreichem Wissen über die Region zu profitieren. Die Wanderung begann auf dem Landrichtweg, der mit seinen leuchtenden Herbstfarben und dem Rascheln der Blätter unter den Füßen sofort eine entspannte Atmosphäre schuf. Die etwa 3,5 Kilometer lange Strecke bot eine perfekte Mischung aus Naturerlebnis und entspanntem Wandern. Das Ziel der Gruppe war die Esche-Wiese, ein malerischer Ort, dessen Name jedoch nicht auf die Baumart Esche, sondern auf eine imposante Eiche zurückgeht. Im Hunsrücker Platt wird die Eiche „Ääsche“ genannt. Dieser beeindruckende Baum, ein echter Naturveteran, war einer der Höhepunkte der Tour. Die Gruppe bewunderte die uralten, knorrigen Stämme, die Geschichten von längst vergangenen Jahrhunderten erzählten.
An der Bollinger-Eiche, einem weiteren Höhepunkt der Wanderung, legte die Gruppe eine Rast ein. Mit einem Augenzwinkern holte Bernd-Uwe Philippi erfrischende Getränke aus seinem Rucksack – ein willkommener Moment der Stärkung. Die Bollinger-Eiche ist nach dem legendären Hegemeister Matthias Bollinger (1858–1961) benannt, der das Revier „Alteburg“ betreute und bis ins hohe Alter von fast 103 Jahren einen Zehnender-Kronenhirsch erlegte. Diese Anekdote, die Bernd-Uwe mit Begeisterung erzählte, sorgte für Staunen in der Gruppe. Weiter ging es entlang des Soonwaldsteigs in Richtung Alteburg, wobei die Wanderer immer wieder auf Pilze stießen, die wie kleine Trolle aus dem Moos und den bunten Herbstblättern hervorlugten – ein Anblick, der nicht nur Staunen, sondern auch Lachen in die Gruppe brachte.
Auf der 620 Meter hohen Erhebung der Alteburg angekommen, erreichten die Teilnehmer den imposanten Aussichtsturm, der majestätisch über dem Wald thront. Von der 20 Meter hohen Plattform bot sich ein atemberaubender Blick über die umliegende Hügellandschaft, die in den warmen Farben des Herbstes erstrahlte. Auch Überreste einer alten Wallanlage konnten besichtigt werden, deren genaue Funktion und Entstehungszeit bis heute ein Geheimnis bleibt. Nach der Besteigung des Turms führte der Abstieg die Gruppe durch das Landschaftsschutzgebiet zurück zum Wanderparkplatz. Doch der Nachmittag war damit noch nicht vorbei. Im Kunstgarten in Seesbach fand die Tour bei Wildbratwurst, saftigen Steaks und erfrischenden Getränken einen gemütlichen Ausklang. Inmitten der herbstlichen Natur ließen die Teilnehmer den erlebnisreichen Tag Revue passieren und genossen die gesellige Atmosphäre.
Jeder, der einmal an einer Wanderung mit Bernd-Uwe teilgenommen hat, kehrt gerne wieder zurück – so auch der Verfasser des Beitrags, der bereits selbst mit von der Partie war und die besondere Atmosphäre dieser Wanderungen nur bestätigen kann. Der Tag war nicht nur erholsam, sondern auch lehrreich. Bernd-Uwe Philippi teilte einmal mehr seine Leidenschaft für den Soonwald und seine tiefe Verbundenheit mit der Natur. Die Teilnehmer gingen mit schönen Erinnerungen und einem vertieften Verständnis für die faszinierende Geschichte und die verborgenen Schätze des Soonwaldes nach Hause – ein gelungener Abschluss für ein kleines Jubiläum, das den besonderen Stellenwert dieser Landschaft noch einmal unterstrich.