Landkreis Bad Kreuznach will fahrradfreundlicher werden – Wieder nur heiße Luft?

Da schau her, der Landkreis Bad Kreuznach will fahrradfreundlicher werden. Dafür soll ein Radwegekonzept erstellt werden, das nach und nach umgesetzt werden soll. Klingt gut, oder? Doch wer genauer hinschaut, könnte ins Grübeln kommen. Ein ähnliches Vorhaben gab es bereits in der Verbandsgemeinde Kirner Land. Auch dort wurde eine externe Firma mit einem Konzept beauftragt – das mittlerweile in irgendeiner Schublade verstaubt. Wird es im Landkreis Bad Kreuznach anders laufen? Wie schon im Kirner Land sollen auch hier die Menschen ihre Vorschläge auf einer interaktiven Ideenkarte eintragen. Diese Anregungen fließen dann in das Konzept ein. Das Karten-Layout des Landkreises sieht übrigens haargenau so aus wie das des Kirner Landes. Ob es sich um den gleichen Dienstleister handelt? Maybe! Landrätin Bettina Dickes wirbt eifrig für die Teilnahme und hofft auf viele Vorschläge, vor allem zum Thema Alltagsradeln. Ein paar Ideen wurden sogar schon eingetragen.

Aber was bringt all die Theorie, wenn – wie im Kirner Land – zeitnah keine Taten folgen? Die fehlenden Trassen im Landkreis sind doch längst bekannt. In diesem Zusammenhang sei an das Kellenbachtal (Foto Plakat) erinnert. Auch die Wunschstrecken aus dem Landkreis liegen auf der Hand. Warum setzt man nicht erstmal die offensichtlichen Routen um, bevor wieder ein teures Konzept in Auftrag gegeben wird? Es gäbe genug Arbeit, um den Landkreis bis ins nächste Jahrhundert mit neuen Radwegen zu versorgen. Die Devise sollte lauten: Nicht immer nur reden, sondern machen! Anfangen mit ein paar Metern Radweg – das wäre mal ein Signal. Aber jetzt, kurz vor den Wahlen, dieses Projekt groß herauszuposaunen, riecht doch stark nach Wahlkampf. Motto: „Schaut her, eure radelnde „Bürger-Landrätin“ kümmert sich!“ Doch was folgt nach den Worten? Am Ende Taten? Aber hey, man soll ja nicht immer jede Initiative zerreden, daher macht mal!