„Sahne-Filet-Fläche“ nachgehakt! Vor genau einem Jahr am 17. Juli stellte Uwe Jung in einer Ratssitzung Fragen zur zukünftigen Nutzung der „Döbell-Sahne-Filet-Fläche“. Überraschung: Der damalige CDU-Vertreter wartet noch immer auf eine Antwort. Keine Frage, der Verkauf des Industriegrundstücks neben dem Toyota-Autohaus an der Ausfahrt Hochstetten „Mitte“, weit vor der Zeit, zu einem Schnäppchenpreis an den Bruder des Bürgermeisters, sorgt nach wie vor für viel Gesprächsstoff und bisweilen erhitzte Gemüter im Dorf. In einem meisterhaften Spiel der Vernebelungstaktik wurde Jung seinerzeit in der Sitzung elegant abgewimmelt und ausgebremst. Unterstützung fand sein Vorstoß nicht. Dass die minutenlange Diskussion nach der Eingangsfrage keine Erwähnung im Protokoll fand – geschenkt! Irgendwie ist die Nichtberücksichtigung aber bezeichnend. Man könnte fast meinen, Jung sei auf einer Bananenschale ausgerutscht. Sein damaliger Unmut darüber, dass die Ortsgemeinde das Grundstück weit unter Wert verkaufte, um es später im XXL-Format steigern zu sehen, ist wohl verständlich. Hätte die Gemeinde damals ein bisschen länger gezögert, wäre sie heute um einiges reicher oder in freudiger Erwartung eines guten Geschäftes – doch diese Überlegung ist wohl eher etwas für die Abteilung „Hätte, hätte, Fahrradkette“.
Dennoch bleibt die große Frage: Was passiert nun mit dem kostbaren Stück Land? Der Bruder des Bürgermeisters versprach dem Rat einst, eine „prächtige“ Industriehalle für sich und seine Vorhaben zu errichten. Dafür erfuhr er Zustiummung. Vielleicht hat er einen besonders gemütlichen Baustellenplan, der sich über Jahrzehnte erstreckt? Zwischenzeitlich tauchte dort sogar ein Werbeschild (oben) auf – allerdings nur am 1. April. Danach wae ws wieder weg. Die neueste Wendung in der fast schon Posse: Die Fläche wurde kürzlich zum Sondergebiet oder Mischgebiet für Handel und Gewerbe umgewidmet. Wozu, wenn dort ein Industriebetrieb entstehen soll? Ist der Schachzug eine raffinierte Strategie oder doch nur ein weiteres Kapitel im Märchenbuch der Zweckentfremdung? Skeptiker wie Jung mutmaßen, dass der Verkauf seinerzeit unter fragwürdigen Voraussetzungen stattfand. Doch für eine abschließende Beurteilung bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als auf den großen Enthüllungsakt des Bürgermeisterbruders zu warten. Bis dahin bleibt das Rätsel um die Zukunft des Grundstücks ungelöst. Vielleicht gibt es bald neue Antworten – oder zumindest neue Fragen. Spannend bleibt es allemal. Wiedervorlage 2025.