Erinnern Sie sich noch an das legendäre Projekt „Ausbau Bürgerbüro im Erdgeschoss des VG-Gebäudes“? Ja, genau, das, was uns seit Januar 2022 in Atem hält und inzwischen zum typischen Synonym für bürokratischen Stillstand geworden ist. Ursprünglich als bescheidene 420.000-Euro-Nummer gestartet, hat sich das Projekt mittlerweile zu einem atemberaubenden 481.000-Euro-Monster entwickelt – und das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht in Sicht. Eine halbe Million oder mehr? Warum nicht! Die Verwaltung, immer kreativ, hat die geniale „aus vier mach drei“-Strategie erdacht, um Kosten zu sparen. Ein Büro weniger, aber Überraschung: Die Kosten steigen weiter! Offenbar eine neue mathematische Gesetzmäßigkeit à la „weniger ist mehr – vor allem bei den Kosten“. Vor 18 Monaten segnete der Verbandsgemeinderat das Projekt einstimmig ab, seitdem herrscht Stille im Walde.
Man hört so gar nichts mehr aus der Ecke. Vielleicht ein Zeichen von Selbstschutz im Unterbewusstsein? Schließlich läuft das Bürgerbüro auch ohne den Ausbau rund. Die Verzögerung dient eventuell der stillen Erkenntnis: „Brauchen wir das überhaupt?“ Die aktuelle Situation wirft Fragen auf. Mangelt es an effektiver Projektsteuerung oder ist das Ganze eine grandiose Inszenierung im Stil von „Warten auf Godot“? Die Bürger im Kirner Land sind seit Jahren an Ankündigungen aus dem VG-Gebäude gewöhnt, aber der tatsächliche Projektstart bleibt, wen wunderts, stets ein Mythos. Währenddessen leistet das Bürgerbüro den gewohnten Service und Kritiker reiben sich die Hände: „Zu teuer und nicht notwendig,“ lautet ihr Mantra. Vielleicht haben sie recht, denn eines ist klar: Die Geschichte des Bürgerbüro-Ausbaus wird uns noch lange unterhalten – und das ganz ohne Eintrittsgeld.