Die jüngste VG-Ratswahl brachte der SPD erneut die Position als stärkste Fraktion ein, auch wenn die Partei drei Sitze einbüßte. Ob dies als deutlicher Rückschlag gegenüber den letzten Wahlen oder als Erfolg im Vergleich zu anderen Regionen gewertet wird, liegt im Auge des Betrachters. Fakt ist, die SPD hält mit 9 Sitzen die Spitzenposition. Wird die Stimmengewinner Michael Schmidt aus Hennweiler für den Posten des Ersten Beigeordneten nominieren? Besonders hervorzuheben sind die internen Senkrechtstarter Judith Dröscher und Lena Müller. Die spannende Frage: Wird die SPD den Mut aufbringen, eine von beiden ins Rennen zu schicken, um den „Dino“ Hans Helmut Döbell abzulösen? Der nötige Rückenwind durch die Wähler scheint jedenfalls vorhanden. Ein Neuanfang und Generationswechsel wären wünschenswert und sinnvoll. Wenn nicht jetzt wann dann. Hinter den Kulissen dürfte es schon hoch her gehen in dieser Personal-Frage. Ein Blick zur CDU: Diese konnte einen Sitz hinzugewinnen und hat somit gemeinsam mit der FWG – die einen Sitz verlor – gute Chancen auf die Positionen des Zweiten und Dritten Beigeordneten.
Besonders interessant werden die Personalien Jörg Schäfer und Norbert Stibitz, die beide nahezu gleich gut abschnitten. Für die CDU sind Christa Hermes und Claus Tressel die wahrscheinlichsten Kandidaten, während Cornelia Dhonau-Wehner aufgrund fehlender Unterstützung bei den anderen Parteien wohl ausscheidet. Sollten keine unerwarteten Bewerber von den hinteren Plätzen auftauchen, ist die Besetzung dieser Positionen weitgehend absehbar. Die AfD, trotz eines beachtlichen Ergebnisses von 6 Sitzen, spielt bei der Vergabe der Posten keine Rolle. Die FDP hat einen Sitz verloren, bleibt aber mit drei Mitgliedern und unbestrittener Expertise im Rat vertreten. Zusammengefasst lässt sich sagen: Alle drei Beigeordneten-Posten werden höchstwahrscheinlich neu vergeben, was dem Gremium und der Verwaltung nur guttun kann.
