Kein Grund zur Panik: Warum wir keine Angst vor dem AfD-Erfolg haben sollten!

Im Kirner Land ist ein bedeutender „Rechtsruck“ zu verzeichnen: Sechs AfD-Vertreter sind in den Verbandsgemeinderat eingezogen. Das Ausmaß ihres Erfolgs hat mich ehrlich überrascht, aber ich habe keine Angst vor dem, was jetzt passiert. Die blaue Welle rollt nun durch unsere Dörfer, besonders dramatisch durch Kirn. Viele Menschen reagieren auf die politische Veränderung, als sei sie ein tödlicher Virus. Diese Angst teile ich jedoch nicht. Im Gegenteil: Ich glaube, das Kirner Land wird mit der neuen Situation gut klarkommen und das Ergebnis einzuordnen wissen. Dass die AfD nun in der Politik mitmischt, ist keine Revolution, sondern ein Ausdruck von Unzufriedenheit. Die AfD wurde demokratisch gewählt und ist jetzt eine Ergänzung des bisherigen politischen Modells. Punkt! Viele Menschen hier sind von den etablierten Parteien enttäuscht, und die AfD hat diese Unzufriedenheit aufgegriffen ohne selbst was zu tun. Kaum einer kennt die Kandidaten, aber trotzdem wurden die über das Kreuzchen „AfD“ pauschal gewählt. Es ist kaum zu bestreiten, dass der Frust speziell im Kirner Land groß ist, etwa wegen offener Fragen zu Gebühren und Grundsteuern. Ob die AfD gekommen ist, um zu bleiben, wird die Zukunft zeigen, doch es sieht stark danach aus.

Ihr Programm unterscheidet sich jedenfalls kaum von dem der bisherigen Platzhirsche. Welche Veränderungen im Politikstil und im Umgang miteinander auf uns zukommen, bleibt abzuwarten. Ich denke, die etablierten Parteien sollten nicht die Nazi-Keule schwingen, wie es auf der großen Politikbühne oft der Fall ist. Stattdessen sollten sie die AfD-Mitglieder, die einen großen Teil der Bevölkerung im Kirner Land repräsentieren, auf Augenhöhe behandeln und in die Sacharbeit einbinden. Gleichzeitig ist es wichtig, mögliche Schwächen der AfD gezielt zu entlarven, um sie politisch ins Abseits zu stellen. Mit Draufkloppen und Ausgrenzung wird das nicht gelingen. Vielmehr können die etablierten Parteien durch sachliche Auseinandersetzungen und das Aufzeigen von Lösungskompetenzen das Vertrauen der Wähler zurückgewinnen und konstruktive Lösungen für die Probleme der Region finden. Das war in der Vergangenheit kaum der Fall. Wenn das gelingt, wird die AfD bei der nächsten Wahl zusammenschrumpfen oder gleich ganz verschwinden.

19 thoughts on “Kein Grund zur Panik: Warum wir keine Angst vor dem AfD-Erfolg haben sollten!

  1. „Das ist ein deutliches Zeichen für die Unzufriedenheit und die aktuelle Situation im Land. Ein Grund dürfte auch hier das Thema Flüchtlinge spielen, so Dickes.“
    Frau Dickes hat den „Rechtsruck“, u.a. im Kreis, im Kirner-Land und extrem in Kirn so kommentiert!!
    Sie sitzt an der Quelle, und weiß von was sie redet und hat damit das Kind beim Namen genannt und dem ist nichts hinzuzufügen!! Auch wenn viele es nicht wahrhaben wollen, ein großer Teil der Bevölkerung sieht eben die Flüchtlingsproblematik kritisch, auch hier vor Ort!! Hinter vorgehaltener Hand gibt es auch immer wieder die entsprechenden Gespräche unter Bürgern, die sich öffentlich nicht trauen und nicht rechts orientiert oder gar Nazis sind🤷‍♂️ Dieses Thema hatten die etablierten Parteien nicht auf dem Schirm, sie reduzierten den Wahlkampf dem entsprechend auf „gemeinsam gegen Rechts“‼️

    1. Ein großer Teil der Bevölkerung hat sich vermutlich noch nie die Mühe gemacht, mit einem geflüchteten Menschen zu sprechen. Stattdessen verstärkt man gegenseitig die Angst vor dem Fremden, ob hinter oder vor der gehaltenen Hand.
      Integration ist ein hochkomplizierter Prozess und es werden ständig Fehler gemacht. Das ändert aber nichts daran, dass wir uns dieser Realität stellen müssen. Abschottung ist ein naiver Reflex, der kein Problem lösen kann.

  2. Im Kirner-Land bekommen die meisten nichts mit von der sog. Flüchtlingsproblematik.
    Aber was ich beobachtete, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Aussehen bewertet werden. Da kommen Sätze: Guck mal die waren solange in der Sonne. Die haben den ganzen Tag nichts zu tun, als Kinder zu zeugen. Oder ähnliche abwertende Aussagen. Das ist Rassismus pur und hat mit Flüchtlingsproblematik nichts tun.
    Das ist Rechtsdruck, und die AfD ist Rechtsextrem.

    1. Jawohl, Andreas! Das ist Rassismus pur, und aus diesem Grund fällt es auch so manchem schwer, beim Public Viewing oder auf dem Brückenfest ausgelassen zu feiern und denjenigen, die links und rechts neben einem sitzen, fröhlich zuzuprosten, denn jeder Dritte hat die AfD ins Europaparlament gewählt. Deren Wahlerfolg , auch auf Verbandsgemeinde, ist nämlich bei Weitem kein so harmloses Geschehen, wie uns der Verfasser des obigen Artikels glauben machen will. Diese rechtsextreme Partei ist alles andere als eine reine Protestpartei, deren „mögliche Schwächen“ man dann irgendwann einmal entlarven kann, und dann ist der Spuk zu Ende. Diesm fatalen Irrtum ist man schon einmal aufgesessen. Die „möglichen Schwächen“ dieser Partei, sind längst entlarvt. Nach der CORREKTIV Recherche zur AfD, die ich jedem zur Lektüre empfehle, ist eine der „möglichen Schwächen“ der AfD das ausgerufene Ziel, in einem Jahrzehnteprojekt, Menschen aus Deutschland vertreiben zu können, die die vermeintlich falsche Hautfarbe oder Herkunft haben, und zwar unabhängig davon, ob sie die deutsche Staatsbürgerschaft haben oder nicht. Das hieße Bruch der Verfassung und Abschaffung der Grundrechte für 25 Millionen Deutsche! Die Auflistung möglicher weiterer „Schwächen“ verkneife ich mir an dieser Stelle – es würde das Format sprengen. Fakt ist: Auch die Verteter der AfD im Verbandsgemeinderat haben sich aktiv zu dieser Partei bekannt, und die Behauptung, dass sich deren „Programm“ kaum von dem der bisherigen „Platzhirsche “ unterscheidet ist nicht nur falsch und sträflich verharmlosend – sie ist beleidigend und unerhört!

  3. Viele bentuzten das Thema Flüchtlinge, um ihre rechtsextreme Haltung zu relativieren.
    Aber Klaus hat was ganz anderes gesagt. Er will, dass die AfD mit guter Sachpolitik ab absurdum geführt und überflüssig
    gemacht wird.
    Das ist die Arbeit die gute Demokraten die nächsten Jahre leisten müssen.
    Und nicht alles auf die Flüchtlinge schieben.

  4. Das müssen Sie schon mir überlassen ob ich mich öffentlich mache, gerade wenn sie ja so ein guter Demokrat sind‼️ Und wie kommen Sie dazu mir zu unterstellen, ich hätte die gleiche Meinung❓️Wenn Sie sich ein wenig Mühe geben, erkennen Sie in meinem Beitrag ein Zitat und die nüchterne Schilderung des „Ist-Zustands“!!

  5. Klar Herr Römer, wer Rückgrat hat, eine Meinung und Haltung, kämpft mit offenen Visier.
    Und versteckt sich nicht mit Pampers hinter dem Rechner!

    1. Sie sind ein gutes Beispiel dafür, daß man sich heutzutage mit einem Pseudonym im Netz schützt!! In Zeiten des enorm hohen Datenschutzes bin ich persönlich froh, daß es diese Möglichkeit gibt!! Es gibt zu viele Ihrer Klientel, die unbedingt wissen wollen, wer ist das, wo wohnt der, welche Schuhgröße hat der? Um, auf Augenhöhe zu diskutieren ist dies alles vollkommen irrelevant!! Mit Schnüfflern, die damit nur ihre Neugier befriedigen wollen, dich in eine Schublade stecken, und beleidigend persönlich werden, hab ich während Corona schon schlechte Erfahrungen gemacht🙈
      Allein schon Ihre Wortwahl zeigt, daß ich da nicht ganz falsch liege🤷‍♂️Im Übrigen sollten gerade Sie die „Pampers“ jetzt gewaltig voll haben, mit dem blamablen Desaster, daß Sie im Kirner-Land angerichtet haben💥 Konzentrieren Sie sich besser auf Ihren politischen Auftrag, da haben Sie genug zu tun, denn dies haben Sie in den letzten 5 Jahren offenbar nicht gemacht🤷‍♂️

    2. Sie sollten sich mal hinterfragen, warum Herr Ensminger Sie, sowohl im Stadtrat als auch im Verbandsgemeinderat „deutlich“ geschlagen hat🤷‍♂️ Da haben Sie wohl ein Problem, von daher kann ich Ihre schlechte Laune durchaus nachvollziehen‼️

  6. Ich muss dem Blogbetreiber deutlich widersprechen. Wenn man sich intensiver mit dem Auftreten dieser „Partei“ auf kommunaler Ebene beschäftigt, muss man feststellen, dass es hier keinesfalls um Sacharbeit geht, sondern um die Verbreitung einer zutiefst menschen- und demokratieverachtenden Ideologie. Der Appeasement-Ansatz, den Herr Pfrengle hier propagiert, ist brandgefährlich, indem er diesen Ungeist bagatellisiert und damit genau den Fehler begeht, auf den Höcke und Kubitschek seit Jahren hinarbeiten. Dass eine in demokratischen Wahlen gewählte Partei keinesfalls demokratisch sein muss, sollte uns allen hinlänglich bekannt sein.
    Im übrigen findet man die oft zitierte Nazikeule am Hals des ehemaligen NPD-Funktionärs, der jetzt grinsend ins Kirner Rathaus einziehen wird.
    Ja, wir dürfen 30% der Wählerschaft nicht ignorieren, aber wir sollten mutig genug sein, deutlich zu machen, dass sie populistischen „Rattenfängern“ hinterherlaufen.

    1. Das werden die Wähler hoffentlich in den nächsten 5 Jahren erkennen, da sind nun die etablierten Parteien gefordert ihre demokratische Arbeit zu machen!! Es gibt viele Baustellen, die darauf warten entsprechend angepackt zu werden um dieser Partei den Wind aus den Segeln zu nehmen!! Ein „weiter so“ wird nicht zum Erfolg führen🤷‍♂️

      1. Hab ich in vorangegangenen Blogs in den Kommentaren auch immer wieder gesagt. Bindet die AfD ein, lasst sie reden und Vorschläge machen und sie wird sich in vielen Fällen selbst ins Aus stellen. Und in anderen Fällen wird sie recht haben, und dann dagegen zu stimmen, nur weil der Vorschlag von der AfD kommt, ist keine seriöse Politik. Und die bisher praktizierte „billige“ Methode, wiederholt zu rufen „AfD ist Nazi“ und mehr nicht als Auseinandersetzung zu proben, hat ja nun offensichtlich nicht geholfen. Es ist an der Zeit, mal was anderes zu probieren.

        1. Die Geschichte hat deutlich und vielfach gezeigt, dass die Einbindung von Faschisten in die Politik nichts Gutes bringt. Die Ideologie dieser „Partei“ ist unverhohlen protofaschistisch. Lasst uns zeigen, dass wir aus der Vergangenheit gelernt haben.

          1. So ist es, und so lange die Wähler dieser profaschistischen Partei eine Minderheit darstellen, muss es die vorrangige Aufgabe der demokratischen Parteiem sein, Aufklärung zu betreiben und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass deren Vertreter in den Parlamenten nichts zu entscheiden haben. Es besteht kein Anlass für Arrangements mit Rechtsextremen.

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