Manche stehen auf dem Schlauch, andere verstehen nur Bahnhof – niemand blickt durch. Wenn sich Grundstücksflächen wie von Geisterhand vermehren, weil zweigeschossige Häuser darauf stehen oder stehen könnten, dann ist was faul im Kirner Land. Beispiel gefällig: Als Besucher des ersten Verbandsgemeinde-Infoabends ihren Unmut über einer aus ihrer Sicht ungerechtfertigten 20-prozentigen Pauschalaufschlag auf ihre Grundstücke für die Berechnung des wiederkehrenden Schmutzwassers zum Ausdruck brachten, drang Werkleiter Jochen Stumm in seiner Argumentation nur äußerst bedingt durch. Der Experte räumte ein, dass dieser Umstand schwer zu verstehen ist. Immerhin! Der bat die Besucher zwecks Anschauungsunterrichts aus dem Fenster zu schauen. „Die Straßen in Bärenbach sind gesäumt von meist zweigeschossigen Gebäuden“, beginnt einer, der dann diesen Satz folgen lässt: „Diese zweigeschossige Nutzung, so sagt der Verordnungsgeber, ist dann intensiver.“ Mitten hinein in die Lacher folgte die Rechtfertigung über die Linie Vorschrift: „Ich kann Ihnen nur erzählen was Stand der Dinge ist.“ Stand der Dinge ist aber auch, lieber Herr Stumm, dass in den meisten ein- oder zweigeschossigen Häusern nur kleine Familien, Paare oder Einzelpersonen leben. Da ist nix mit intensiver Nutzung. Der Verordnungsgeber unterstellt pauschal Tatsachen, die im Einzelfall nicht geprüft werden. Und das lässt die Verwaltung zu. Das nennt man dann im Volksmund Abzocke und Willkür. Aber es gibt Hoffnung. Denn an diese „Geschoss-Berechnung“ will man tatsächlich ran. Verwaltung und Rat wollen dahingehend beraten und möglicherweise was verändern, heißt es von Stumm und Jung unisono. Ziemlich viel Absichtserklärungen zwar in ihren Versprechen, aber immerhin ein Hinweis, dass es bei der Geschoss-Ungerechtigkeit mit dem 20-prozentigem Aufschlag nicht bleiben wird. Offenbar will man dahingehend Änderungen vornehmen. Natürlich, nur wenn es hinhaut.