„Eier, wir brauchen Eier!“ – Dieser Ausspruch erinnert vielleicht an Oliver Kahn, aber er passt nicht zu den Christdemokarten des Kirner Landes. Von Titan-Aussagen sind die In ihrer Presseerklärung zu dem beherrschenden Thema Abwasser-Skandal meilenweit entfernt. Im Gegenteil: Während die anderen im Rat vertretenden Parteien Tacheles reden, werfen Kirschner, Tressel und Co. mit Wattebällchen nur so um sich. Was für ein süßer Brei heute in der Zeitung! Hey, ihr wurdet auch getäuscht von Bürgermeister Thomas Jung und Werkleiter Jochen Stumm. Da darf man auch mal aus der Haut fahren. Die Preise schießen für die Menschen durch die Decke und die CDU lässt symbolisch die Friedenspfeife rundgehen. Mehr noch: Die schlüpfen in die Rolle der Friedensstifter. Verkehrte Welt! Weiter heißt es in der Pressemeldung: „Man habe gemeinsam einen Krisenplan erarbeitet, der noch in diesem Jahr umgesetzt werden soll.“ Und wie schaut der aus? Darüber lässt man kein Sterbenswörtchen verlauten. „Letztlich müsse man ein zielgerechtes und strukturiertes Vorgehen gewährleisten.“ Soso, wo war das zielgerichtete und strukturierte Vorgehen bei der Beschlussfassung? Das war wohl gerade aus. Dass die CDU keine Kritik an der Bemessung an sich äußert – geschenkt! Wahnsinn, scheinbar ist die Partei mit dem geschnürten Paket einverstanden. Finde den Fehler?
Nun gut, Jung gehört ja jetzt auch zur schwarzen Familie und die muss in stürmischen Zeiten schließlich zusammenhalten. Blut ist eben dicker als Wasser. Boah, was für ein peinliches Statement aus dem Kirner Konrad-Adenauer-Haus. Die Aussagen sind zwar Balsam auf die Seelen der VG-Verantwortlichen, hingegen ein symbolischer Tritt für alle Menschen da draußen im Kirner Land. Menschen, die zunehmend unter den horrenden Lasten leiden. Die dürften sich veräppelt fühlen. Früher war mehr CDU-Lametta. Früher war die Partei mal für die Sorgen und Nöte ihrer Wähler da. Okay, ist lange her! Wachsweich formulieren, um ja keinem weh zu tun, so funktioniert Haltung im Tagesgeschäft aber nicht, ist man geneigt den Christdemokraten ins Hausaufgabenheft zu schreiben. Die anderen Parteien und Wählergruppen proben den Aufstand, doch die CDU zeigt sich unsolidarisch. Fassen wir daher zusammen: Die Christdemokraten sind näher beim Bürgermeister als beim Wähler.
Die wollen viel über Gebühren und Abgaben „reden“ aber eher wenig verändern. Die Botschaft wird bei den Leuten ankommen. Kirschner stellt unter anderem diese Frage: „Wie müssen die Betroffenen mit den Bescheiden umgehen?“ Der Blog nimmt die Antwort vorweg: Die müssen die Kohle auf den Tisch legen, wenn Ihre Bürgervertreter, also auch ihr Christdemokarten, nichts daran ändert!“ Mit Verlaub, was soll das Gehabe? Sorry, wer so an den Bürgern vorbei argumentiert, der hat den Schuss nicht gehört. Der hat sich für immer und ewig ins Abseits manövriert und ist demzufolge unwählbar geworden. Letztlich bleibt von der Pressemeldung nur der Tadel hängen, wonach die bösen sozialen Medien nur Unfrieden verbreiten. Liebe CDU, die Frustration braucht nun einmal ein Ventil. Manche „Normalos“ lassen bei Ungerechtigkeiten eben Dampf ab, während andere, etwa CDU-Politiker, das Format nutzen, um immerzu „Heile-Welt-Show-Selfies“ zu transportieren. So läuft das eben mit den sozialen Medien ab. Jeder nutzt die auf seine Weise.