Erst denken, dann handeln! Die Devise, der zufolge es besser ist, erst nachzudenken und dann zu handeln, warnt vor Unbedachtheiten und soll deren Folgen vermeiden. Bestes Beispiel sind die wiederkehrenden Beiträge, die zu einem Aufschrei führten. Bürgermeister Thomas Jung versucht sich jetzt in Schadensbegrenzung. In der morgigen Ausgabe des Öffentlichen Anzeigers stellt der klar: „Alle Beteiligten sind sich an einem Punkt einig: Die zukünftigen Belastungen für unsere Bürgerinnen und Bürger, die Sportvereine und Ortsgemeinden, müssen so gering wie möglich gehalten werden.“ Mensch Cowboy, der Schuss aus der Hüfte ging nach hinten los. Warum erst rausballern und dann wieder einzufangen versuchen? Die Kritik am Vorgehen der Verwaltung ist berechtigt, insbesondere hinsichtlich fehlender umfassender Szenarienüberlegungen vor der Beschlussfassung. Nochmals, erst denken, dann handeln. Man hätte schon bei der Verabschiedung vor drei Jahren wissen müssen, dass die Mustersatzung Murks ist, auf das Kirner Land nicht zugeschnitten ist und im Ergebnis alles andere als bürgerfreundlich daherkommt.
Sich angesichts eines horrenden Preissprungs jetzt hinzustellen und im Pressegespräch den völlig Überraschten zu mimen, ist schon dreist. Was für ein Drama? Ein „Kirner-Land-Gebühren-Drama“. Soso, jetzt will man also gemeinsam Nachjustieren und in einem ersten die Fälligkeit des Abrechnungsrestes für das Jahr 2023 aus dem Gebührenbescheid, der für die Umlandgemeinden ergangen ist, auf das vierte Quartal 2024 verschieben. Die mit dem gleichen vorläufigen Bescheid festgesetzten Vorauszahlungen 2024 werden zu den Fälligkeitsterminen erhoben. Immerhin ein Anfang. Über eine neue Satzung denkt man offenbar (noch) nicht nach. Herumdoktern heißt offenbar die Devise. Finde den Fehler? Dabei wäre zurück auf Los die einzig vernünftige Konsequenz. Fakt ist, das Vertrauensverhältnis zu den Bürgern ist spürbar zerrüttet. Und das Innenverhältnis von Verwaltung und Verbandsgemeinderat hat gewiss Schaden genommen. Ganz zu schweigen von den Investitionen. Was die Chose, inklusive externer Beraterfirma, die Steuer / Gebührenzahler jetzt schon gekostet haben dürfte und noch kosten wird, will man sich erst gar nicht ausmalen. In der freien Wirtschaft würden Köpfe rollen. In Behörden darf man ohne Rücksicht munter weiterwurschteln.