Über Zeitungs-Übertreibung, Solar-Petition, Kirner Kindergärten, Räumpflicht, Schornsteinfeger…
Kleine Presseschelte gleich zu Beginn! Der Blog kann nicht umhin, abermals die amüsanten Unstimmigkeiten bezüglich der Berichterstattung des Öffentlichen Anzeigers aufzugreifen und dabei herzlich über die Schlagzeilen und journalistischen Praktiken zu schmunzeln. Neuestes Meisterwerk: Die Überschrift zum Unfallbericht über einen aufmüpfigen Steinhaufen in der Nähe des Autohauses „Klos“ lautet: „Geländer durchschlagen: „Schutthaufen kracht auf Bahnhofsstraße“. Als ob der Schutthaufen persönlich beschlossen hätte, die Bahnhofsstraße unsicher zu machen! Dabei war der Vorfall lediglich ein kleiner Ausrutscher auf dem Radweg, während die Straße sich gelangweilt abwandte. Diese kreative Diskrepanz zwischen Schlagzeile und tatsächlichem Geschehen ist natürlich äußerst unterhaltsam und wirft die Frage auf, ob der Öffentliche Anzeiger nicht heimlich Drehbuchautor für Actionfilme ist. Übrigens blieb der Schutthaufen an der Kante hängen und ließ nur ein paar zerbrochene Stücke herunterplumpsen. Scheint, als ob die Schlagzeilen des Öffentlichen Anzeigers manchmal eine Extraportion Drama abbekommen, um die Leser in Atem zu halten und Klicks zu generieren. Wer hätte gedacht, dass der lokale Steinhaufen so viel Aufmerksamkeit verdient? Diese raffinierte Praxis könnte das Vertrauen der Leserschaft in die Berichterstattung durchaus beeinträchtigen – sofern sie nicht selbst in einem Hollywood-Drehbuch mitspielt. Und natürlich erinnern wir uns gern an die epische Berichterstattung über die mysteriösen abgehackten Beine in Bad-Kreuznach, die sich später als falsch herausstellte. Eine exklusive Behauptung, die man sich besser gespart hätte. Vielleicht sollte der Öffentliche Anzeiger mal einen Blick in sein journalistisches Handbuch werfen!
Ist CDU-Politikerin Cornelia Dhonau-Wehner, eine Spätblüherin in Sachen Umweltschutz? Schaut ganz danach aus. Man kann nur hoffen, dass es ihr blendend geht! Nachdem sie Ihre Petition „Verhindern Sie die Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage zum Schutz der Natur“ ins Leben gerufen hat, kann man eine gewisse Besorgnis nicht länger zurückhalten. Ihr Engagement gegen die Steinbrucherweiterung war auf den Punkt. Doch jetzt, bei Ihrem Aufruf zum Boykott der Solarflächen in der „Itzbach“, kann man nur perplex sein. Ihre Argumentation zu verstehen, gleicht einer geistigen Verrenkung, besonders hinsichtlich des Zeitpunkts Ihres Vetos. Wo waren Ihre Einwände während der zwei Jahre, in denen Bebauungspläne diskutiert wurden? Hat ihr das Prozedere etwa ein Schläfchen auf der politischen Parkbank ermöglicht? Gerade jetzt, wo die Genehmigung erteilt ist und die Solarfelder bald sprießen werden, kommt Ihre Petition wie ein Paukenschlag. Der Zug ist längst abgefahren. Warum also diese späte Rebellion? Mangelt es ihr an Aufmerksamkeit? Ihr Veto im Alleingang gegen die „Vernichtung natürlicher Lebensräume“ wirkt überzogen, besonders angesichts der sorgfältigen Prüfung solcher Projekte im Genehmigungsverfahren. Die Behörden haben grünes Licht gegeben. Warum also dieses Drama? Könnte es nicht Zeit sein, sich zu freuen, dass im Kirner Land endlich etwas in Sachen Energiewende passiert?
Mit dem Bau einer neuen Küche im Kindergarten Kirn-Sulzbach wollte man eigentlich nur den kulinarischen Horizont der Kinder erweitern. Doch, Überraschung! Beim Entkernen entpuppte sich die Bausubstanz als echtes Drama – irgendwie anders als erwartet. Trotz erster Anzeichen von strukturellen Problemen im gesamten Gebäude, ging der fröhliche Baufortschritt ungebremst weiter. Aber oh là là, kurz vor der Baufinish-Line entdeckte man dann doch ein paar kleine Details, die das Gebäude wohl eher zu einem Kartenhaus als zu einem festen Kindergarten machten. Nun muss die Kindertagesstätte vorübergehend in ein Ausweichquartier ziehen – wahrscheinlich in den ehemaligen Bürotrakt der NGS am Bahnhof Kirn-Sulzbach. Klingt easy, oder? Natürlich sind die Eltern in heller Aufregung, schließlich geht es um das Wohl ihrer rund 75 kleinen Racker. Die Tatsache, dass die Bausubstanz der alten Schule als „unterirdisch“ beschrieben wird, überrascht wohl niemanden – schließlich ist das Gebäude über 100 Jahre alt. Aber hey, vorerst sollen statische Stützmaßnahmen das Ding am Laufen halten. Was könnte da schon schiefgehen? Die Zusammenarbeit zwischen Verantwortlichen, Eltern und pädagogischen Fachkräften wird jetzt auf eine harte Probe gestellt. Schließlich muss man eine Lösung finden, die so reibungslos wie möglich ist – und dabei die Bedürfnisse der Kinder nicht vergessen.
Winterzauber und Räumpflicht – eine Geschichte, die unsere Gemeinde in ein frostiges Dilemma stürzt! Streu- und Räumpflicht? Natürlich, die Gemeinde hat beides elegant auf die Anlieger abgewälzt. Ganz nach dem Motto: „Schnee? Schaufel mal schön selbst!“ Nach dem letzten Wintereinbruch hagelte es Beschwerden – wie üblich. Denn Schneeräumer sind bekanntlich so unterschiedlich wie Schneeflocken. Die einen sind penibel, die anderen dünn drüber. Und dann kommt die Ortsgemeinde, die sich selbst einen schlanken Fuß macht. Ein Highlight: Am Kreisel-Fußweg, genauer an der „Kreisel-Guck-Bank“ prangt ein Schild mit der freundlichen Botschaft: „Kein Winterdienst – Benutzung auf eigene Gefahr.“ Erlaubt? Vielleicht. Aber ob das jeder vor seine Haustür stellen darf, bleibt wohl ein Rätsel. Zu kaufen gibt es die überall. Doch nicht alle Anwohner können Bürgersteige und Straßen von der weißen Pracht befreien. Besonders die betagte Generation steht vor einer schneeweißen Herausforderung. Oma und Opa mit dem Schneeschieber? Da kann die Ortsgemeinde noch so mahnen – wenn die rüstige Rentnergeneration das nicht mehr packt, bleibt der Schnee eben liegen, bis der Frühling ihn wegkuschelt. Früher hat das keinen gestört. Da wussten die Leute noch, wie man mit schneebedeckten Straßen umgeht. Aber heute? Tja, da geht’s wohl eher frostig zu!
Schon aufgefallen? Die Schornsteinfeger hier und anderswo können sich im Januar vor Arbeit kaum retten – nicht, weil die Kamine so dringend gereinigt werden müssen, sondern weil sie als die ultimativen Glücksbringer gefeiert wurden. Überall mussten die Männer in ihrem schwarzen Dress für Fotomotive herhalten. Schon lange ist kein Neujahrsempfang mehr ohne Schornsteinfeger denkbar. Ob die Veranstalter für das „Heraufkehren“ und Transportieren von Glück auch eine Rechnung bekommen? Werden die von Verwaltungen hier und anderswo gebucht? Was können die für diese Veranstaltungen abrechnen? Wahrscheinlich fällt für die Handwerkerleistung keine Kosten an. Gehört zum Service? Maybe? Den Verdienstausfall holen sich die Schornsteinfeger und zugleich Glücksboten wieder zurück. Ganz sich beim nächsten Hausbesuch.