Die neu gestaltete Dorfhomepage hat eine spannende Idee im Blick: Sie möchte das Interesse der Besucher für die vielfältigen Wanderrouten rund um die Ortsgemeinde wecken. Doch ein kurzer Blick auf die Rubrik „Aktiv sein“ und den Unterpunkt „Wandern“ wirft Fragen auf. Unter dem Titel „Erkunden Sie unseren Hausberg – den Hellberg“ befindet sich tatsächlich eine Verlinkung zu einer Wegbeschreibung K 14 eines Wanderers, die ihren Startpunkt in Kirn hat. Dies mag zwar eine abwechslungsreiche Strecke über schmale Pfade durch unwegsames Gelände sein, jedoch ist es ein wenig peinlich, den Hausberg lediglich über Kirn zu erreichen. Besonders eigenartig ist es, dass die Dorfhomepage auf eine Route aus Kirn verweist. Dabei kann der Hellberg vor allem von der eigenen Gemarkung aus bequem erwandert werden. Ein Tipp für Entdecker: Der Hellberg ist auch und vor allem über Hochstädten zu erreichen. Wer gut zu Fuß ist, sollte den Ausgangspunkt in Hochstädten in Betracht ziehen. Für diejenigen, die weniger trainiert sind, bietet der Parkplatz der Paragleiter eine komfortable Option. Hier verkürzt sich die Distanz, die Anstrengung und die Gehzeit um die Hälfte.
Der Weg führt nahezu eben durch den Wald und die Beschilderung ist akzeptabel, wenngleich immer Verbesserungspotenzial vorhanden ist. Selbst Fremde sollten sich hier einigermaßen zurechtfinden können. Der Weg verläuft auf dem Kamm in Richtung Kirn und führt schließlich zu einem abschließenden Schlussanstieg auf einem steinigen Pfad. Der letzte Aufstieg erfordert nochmals Kraft, doch der atemberaubende Blick von der Spitze entschädigt für die Anstrengung – natürlich im Stehen. Allerdings wird man auf dieser Strecke vergeblich nach Ruhebänken suchen. Ein bedauerliches Defizit! Tatsächlich bietet der gesamte Rundweg keinen einzigen Sitzplatz. Hier stellt sich die Frage nach dem Fehler. Unten rechts Hochstetten, weiter rechts Hochstädten, dazwischen das weite Nahetal in der Ferne. Links Kirn und geradeaus – gefühlt eine Etage tiefer – Johannisberg mit dem Skywalk. Schade, dass diese atemberaubende Aussicht nicht in sitzender Position genossen werden kann.
Für den Abstieg stehen zwei Varianten zur Verfügung: entweder leicht nach rechts in Richtung Meckenbacher Höhe oder abwärts auf vertrauten Pfaden. Am Ausgangspunkt angekommen, hat man drei bis vier Kilometer zurückgelegt – nahezu komplett im Wald. Dies hat den Vorteil, dass der Hellberg auch bei heißem Wetter bewältigt werden kann. Fazit: Der Hellberg ist immer einen Besuch wert. Er bietet sogar die Möglichkeit, den nahegelegenen Flugplatz in die Tour einzubeziehen. Die Wegstrecke und die Beschilderung sind völlig ausreichend, auch wenn es sich hierbei nicht um ein ausgewiesenes Touristenziel handelt. Es besteht jedoch Potenzial, ein solches zu werden, wenn der Weg mit etwas mehr Attraktionen aufgewertet würde. Leider fehlt es oft am Willen und der Kreativität, Wege erlebnisreich zu gestalten – hier und anderswo.