Erst Rodung, dann Wiederaufforstung: Baumpflanzaktion an der Schallschutzwand hätte es so nicht gebraucht!

Wenn man ein intaktes und langjährig gewachsenes Waldstück rodet, um es jetzt in einer Mini-Variante mühsam und kostspielig wieder aufzuforsten, dann zeugt das nicht unbedingt von Verantwortungsbewusstsein und Weitsicht. Eher ist das Gegenteil der Fall. Bei den Verantwortlichen herrschte offenbar kein Gespür dafür, dass mit der erfolgten Abholzung des Baum-, Hecken- und Sträucher Bestandes – in Verbindung mit dem Verzicht auf eine entsprechende Wiederaufforstung – ein (kleines) gesundes Ökosystem vollständig und nachhaltig „vernichtet“ wurde.

Während andere Kommunen bemüht sind, Flächenversiegelungen zu vermeiden oder wieder aufzuheben, werden von hiesiger Ortsgemeinde zusätzliche Parkplätze gebaut, die nicht erforderlich und keinesfalls angemessen sind. Natur-, Umwelt- und Klimaschutz werden somit im vorliegenden Fall ad absurdum geführt. Wenn ein solcher „Naturfrevel“ noch nicht einmal auf Gemeindeebene verhindert werden kann, wie soll vor diesem Hintergrund eine „Klimawende von oben“ gelingen?

Die Ortsgemeinde entschied sich für Tabu larasa. Neu Bäume braucht das Dorf? Schaut ganz danach aus. Nach und nach werden die in Kombination mit anderen Hecken und Bodendeckern gesetzt. Alles neu macht der Mai? Was die Bepflanzungsaktion am Lattenzaun sowie Parkplatz und Verkehrsinsel angeht, dann schaut es ganz danach aus. In diesem Umfang unnötig, wenn, ja wenn man seinerzeit das Waldstück nicht gerodet hätte. Generell gilt, das Aufforsten von gerodeten Flächen ist zwar ein wichtiger Schritt, um einen Schaden zu minimieren, aber es ist keine Entschuldigung dafür, dass der Schaden überhaupt erst verursacht wurde.