Blicken wir mal gemeinsam weit zurück: Früher hatte es zeitweise nur einen einzigen Bademeister im Kirner Jahnbad. Der kümmerte sich um alles. Und mit alles, ist auch alles gemeint. Der stand nicht nur mit wachem Auge am Beckenrand, sondern war ganz nebenbei noch für Rasenpflege, Baum- und Heckenschnitt, Wasserhygiene, Mülleimer sowie Reparaturen querbeet zuständig. Und zwischendurch brachte die Institution unzähligen Kindern noch das Schwimmen bei. Die guten alten Zeiten sind längst vorbei. Heute sind gleich drei Bademeister für die Betreuung der Gäste zuständig. Die agieren meist vom Beckenrand aus. Grünpflege ist extern vergeben und auch sonst sind die Aufpasser von lästigen Aufgaben weitgehend befreit. Angesichts des personellen Komforts, sollte man doch annehmen können, dass die Männer die komplette Saison über Schwimmkurse abhalten können. Doch die zickten, wie der Flurfunk lautstark nach außen transportierte.
Wie anders ist es zu erklären, dass die Volkshochschule – in ihrer Funktion als Anbieter von Schwimmkursen – zwischenzeitlich händeringend nach Schwimmtrainern suchte. Ohne die, und das weiß jedes Kind, geht es aber nicht. Bürgermeister Thomas Jung weiß um die Bedeutung von Schwimmkursen. Ihm ist es ein Dorn im Auge, dass sich immer weniger Kids sicher im Wasser bewegen können. Offenbar hatte der auch schon beim Altmeister Günter Bernhard angefragt, sich aber eine Abfuhr eingefangen. Die VHS wirbt jetzt offensiv mit Schwimmkursen auf ihrer Internetseite und auch auf Facebook.
Offenbar wurde unlängst Tacheles geredet am Kreisel, weil die VG-Werke nun doch als Leitung genannt werden. Die Zicken-Phase scheint ja dann wohl vorbei zu sein. Gut, die Betreuerfrage ist dann ja wohl geklärt. Die Trainer werden augenscheinlich aus dem eigenen Bademeister-Pool gestellt. „Ober“ schlägt eben „Unter“ oder wie heißt das Sprichwort. Bei der mehr als komfortablen personellen Ausgangslage, braucht es keine externe Lösung. Schwimmkurse lassen sich mit dem vorhandenen Möglichkeiten prima umsetzen. Manchmal muss man Bademeister eben zu ihrem Glück zwingen.