Der Öffentlich Anzeiger hat sich 2022 neu aufgestellt und den Kirner Teil von jetzt auf gleich um eine Seite gestrichen. Naturgemäß leiden darunter Qualität, Aktualität und nicht zuletzt Themenvielfalt. Letztere liefert die Redaktion auch deshalb nur noch begrenzt, weil sich von der Redaktion heraus für das Kirner Land niemand so wirklich zuständig fühlt. Wahr ist, Kirn läuft als „Anhängsel“ so mit. Dass der momentane Service zum Teil wütende Leser hinterlässt, ist in der Verlagsphilosophie eingepreist. „Wir fordern, mahnen und bitten, dass die Themen des Kirner Landes mehr in den Fokus gerückt werden“, kritisiert VG-Bürgermeister Thomas Jung. Mehr noch: Er will mehr Reporter im Kirner Land verortet wissen, die Artikel auch zeitnah veröffentlichen. Aus Bürgermeister-Sicht herrsche Luft nach oben.
Direkt an den anwesenden Redakteur Robert Neuber zugewandt, nahm er diesen sowie auch seine Kollegen sogleich in Schutz. „An Euch liegt das sicherlich nicht“. Wo er recht hat, hat er recht. Der Platz ist halt begrenzt. Wobei, bissel mehr geht immer, auch aus der „freigesprochenen“ Lokalredaktion heraus. Naja, Hauptsache mal öffentlich drüber geschwätzt, sodass es jeder mitbekommt. Keine Frage, das Kirner Land leidet aktuell an medialer Vernachlässigung. Leider wird sich der unbefriedigende Zustand, selbst nach der erneuten Kritik von Jung, nicht verbessern. Die verpufft! Der Drops ist sowas von gelutscht. Und wenn Jung die Redakteure in Bad Kreuznach explizit in Schutz nimmt und sie nicht in der Verantwortung sieht, dann sollte er doch besser seine Medienschelte dort platzieren, wo letztlich die Verantwortlichen sitzen. Kleiner Tipp: Im Koblenzer Mutterhaus werden die Weichen gestellt.