Der Blog war auf der absolut richtigen Fährte, als der keine Diskussion hinsichtlich des Teilhaushaltes Arztpraxis prognostizierte. Aus dem Ortsgemeinderat heraus kam nicht eine Nachfrage. Bekam der Vermieter Massimo Döbell 2022 noch 17.700 Euro im Jahr überwiesen, sind es in 2023 schon, und jetzt kommt es, satte 19.000 Euro. Das sind 1.300 Euro oder 7,5 Prozent mehr. Aber warum? Im Haushalt 2022 war eine Mietsteigerung für die Folgejahre nicht gelistet. Warum nicht? Erst im Zahlenwerk 2023 kommt das nicht unerhebliche Zubrot, zu Lasten der Ortsgemeinde, für den Bürgermeister-Sohn wie Kai aus der Kiste gesprungen. Diesbezügliche Nachfragen, Fehlanzeige. Offenbar spielte es für das Gremium keine Rolle, dass hierdurch der Teilhaushalt jetzt und wohl auch zukünftig mit einem Minus von bis zu 1500 Euro abschließt. Schon merkwürdig, dass sich nicht ein Ratsmitglied diese Position erklären ließ. Wenn nicht in der Ratssitzung, wo dann? Keine konkreten Nachfragen, keine Infos für die Öffentlichkeit. Transparenz geht anders. Wobei, vielleicht wurden die Ratsmitglieder ja bereits im Vorfeld über die Mietsteigerung informiert? Das wäre zumindest eine Erklärung dafür, dass keiner aus dem Gremium heraus bei den Beratungen vorgeprescht ist. Offenbar sehen die Ratsmitglieder ohnehin kein Problem mit der Arztpraxis-Position voll in die Miesen zu gehen, nur, damit der Vermieter eine Mietsteigerung erfährt. Wer würde nicht gerne einen solchen lukrativen Mietvertrag sein eigen wissen? Das sah auch der Bund der Steuerzahler so. Wötlich hieß es im Abschlussbericht 2018:
„Dass aber bei so einer Konstruktion ein deutliches Geschmäckle vorhanden ist, dürfte wohl kaum jemand leugnen können. Die Art und Weise der Durchführung dieses Projektes hinterlässt bei uns keine Euphorie wie bei den Kommunalpolitikern, sondern ziemliche Bauchschmerzen.“