Schildbürgerstreich auf dem Friedhof in Hochstetten? Bagger steht seit Monaten still in der Ecke!

Es gibt Dinge, die kann man kaum in Worte fassen. Ein kleines Stück Erde neben der Leichenhalle soll modelliert, bewegt und geebnet werden – und das für stolze 61.818 Euro. „Was kann da schon so teuer sein?“, fragt sich der geneigte Beobachter. Selbst wenn zusätzlich Löcher gebohrt und Fundamente gegossen werden müssen, scheint dieser Betrag einfach aus dem Rahmen zu fallen. Der Auftrag wurde in einem vereinfachten Verfahren vergeben – keine Ausschreibung, keine langwierigen Überlegungen, sondern ein schneller Beschluss, weil die Bestattungsmöglichkeiten auf dem Friedhof dringend benötigt wurden. Dringend! So dringend, dass die Firma Bronn aus Oberhausen sogleich einen Bagger ankarrte. Doch anstatt mit Tempo und Eile loszulegen, steht der – unbewegt und einsam – in der Ecke. Zugegeben, ein wenig hatte der Im Sommer schon die Erde von links nach rechts bewegt. Das ist allerdings Monate her. Seither herrscht Stillstand.

Ein Witz? Ob das Steinmetz-Unternehmen Barth aus Simmertal über diesen lachen kann, darf bezweifelt werden. Die wollten schon vor Monaten mit der finalen Grab-Gestaltung loslegen, werden aber durch die unerledigten Vorarbeiten ausgebremst. Der Zeitdruck, der angeblich die schnelle Entscheidung nötig machte, scheint mittlerweile ein Relikt aus einer anderen Zeit zu sein. Der angebliche „Eilbedarf“ ist längst ad absurdum geführt, die drängende Notwendigkeit, schnellstmöglich ein neues Grabfeld zu schaffen, ist ein verblasstes Kapitel. Warum wurde der Auftrag nicht ausgeschrieben? Ein solches Verfahren hätte nicht nur mehr Transparenz gebracht, sondern wahrscheinlich auch den ein oder anderen günstigeren Anbieter. Die Moral der Geschichte? Die Eile war vielleicht keine.