Debatte um Kirner Krankenhaus – Hängt das Schicksal am seidenen Faden?

Die Diskussionen um das Kirner Krankenhaus reißen nicht ab. Besonders brisant: In internen Kreisen wird bereits offen über die drohende Schließung der Orthopädie-Abteilung gesprochen. Der Grund? Der Fachärztemangel, der sich abzeichnet und die tragenden Säulen der Abteilung ins Wanken bringt. Ohne ausreichend Ärzte kann der Betrieb nicht aufrechterhalten werden – so simpel wie fatal. Wenn es der Diakonie, dem Träger des Krankenhauses, nicht gelingt, schnell Ersatz zu finden, steht das gesamte Krankenhaus mehr denn je auf der Kippe. Sollte die Orthopädie mittelfristig tatsächlich wegbrechen, bliebe als letzter „Leuchtturm“ lediglich die Innere Abteilung übrig – und das wäre bei weitem nicht genug, um einen vollwertigen Krankenhausbetrieb zu gewährleisten. Die Ungewissheit belastet die Mitarbeiter zunehmend. Viele Beschäftigte schauen sich bereits nach neuen Arbeitsplätzen um, was als klares Signal für den Vertrauensverlust in die Zukunft des Standorts zu werten ist. Das zahlt auf das Konto der Diakonie, ist aber auch und vor allem ein Ergebnis der „leck mich fett ich bin vom Fach, mein Name ist Karl Lauterbach“Reform.

Ausbluten des Personals in den ländlichen Räumen – unüberlegt. Oder hält er absichtlich die Auswirkungsanalyse zurück? Der von der Politik angedachte X-te „runde Tisch“ könnte bald nicht mehr zur Rettung des Krankenhauses dienen, sondern vielmehr dazu, die Abwicklung und eine mögliche Nachfolgelösung zu verhandeln. Es muss eine funktionierende Grund- und Notfallversorgung vorgehalten werden zumindest im Rahmen eines ambulanten Versorgungszentrums. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein. Die Weichen könnten bereits still und leise für die endgültige Schließung gestellt worden sein, und vieles hängt von der neuen Gesetzgebung ab. In jedem Fall blicken die Belegschaft und die Bevölkerung mit wachsender Besorgnis auf die Entwicklungen – und fragen sich, wie es für das Kirner Krankenhaus weitergehen soll.

2 thoughts on “Debatte um Kirner Krankenhaus – Hängt das Schicksal am seidenen Faden?

  1. Klar ist, das Kirner Krankenhaus, in seiner jetzigen Form, ist in Gefahr. Träger ist die Diakonie. Die entscheidet nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Das gefällt nicht Jedem, was auch verständlich ist.
    Aber um dieses Dilemma zu vermeiden, müssten alle Krankenhäuser verstaatlicht werden. Was ist der Einzelne bereit dafür zu bezahlen? Es gibt nicht perfekte Lösung.
    Gesundheitsvorsorge gibt es nicht umsonst. Fliegen wie lieber in Urlaub, oder bezahlen wir diese Vorsorge.
    Auch wenn wir nicht perfekt sind, wir haben immer noch ein gutes System.

  2. So scheint es zu sein, dass nachjahrelanger Diskussion das sog. Reformwerk des Herrn Lauterbach
    bis nach Kirn umgesetzt wird. Es geht nicht um die perfekte Lösung, die es nicht gibt, es geht auch nicht um die Gesundheitsvorsorge, denn im Falle Diakonie-Krankenhaus, wenn es geschlossen
    werden sollte, bleibt ein bitterer Beigeschmack. Den haben alle mit zu verantworten, besonders die Führung der Diakonie und die Politik? ?
    Vorsorge hat etwas mit Zukunft zu tun. Wie sieht diese dann aus und wie tief schaut man dann in den eigenen Säckel.

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