„Barrierefreie Erschließung Bahnhof Kirn – Bauarbeiten beginnen am 16. August 2021 und enden im Juni 2022!“ Dieses plakative Versprechen prangte einst an Gleis drei des Kirner Bahnhofs. Es scheint fast, als wäre es ein schlechter Scherz, denn nun, im September 2024, sieht die Realität am Bahnhof noch immer eher nach Baustelle als nach fertiggestelltem Projekt aus. Aktuell hängt dort ein Anschlussplakat: „Fertigstellung im dritten Quartal 2024“. Doch Fakt ist, dass wir Ende September schreiben, also Ende des Quartals, und der Bahnhof nach wie vor weit von der Vollendung entfernt ist. Die Bahn scheint eine besondere Begabung darin zu haben, Zeitpläne mit humorvoller Leichtigkeit zu ignorieren. Immerhin haben sie es geschafft, das Dach des Bahnsteigs weit vor der Zeit abzubauen, sodass die Kunden Wind und Wetter ausgesetzt sind – ein echter Beitrag zur barrierefreien Gestaltung.
Die Vorstellung, dass die Bahn ihre Baustellen künftig mit einem weiteren Plakat „Fertigstellung 2025“ zieren könnte, ist fast schon vorprogrammiert. Während die Fahrstühle zwar eingebaut sind, bleiben sie hinter Holzverkleidungen verborgen, und das Dach sieht aus wie bei einem Cabrio. Bauarbeiter sind nicht in Sicht. Der gesamte Bahnhof wirkt wie eine unvollendete Kulisse – eine ziemlich ernüchternde Visitenkarte für Kirn. Dass die Bahn es nicht für notwendig hält, sich für die kontinuierlichen Verzögerungen zu schämen, ist fast schon beeindruckend. Wahrscheinlich werden sie irgendwann den Fortschritt feiern, während die tatsächliche Fertigstellung weiter auf sich warten lässt. Für Kirn ist dieser Bahnhof ein herber Rückschlag in Sachen Stadtbild. Wer hier aussteigt, wird wohl kaum begeistert sein. Vielleicht wird es irgendwann eine Zeit geben, in der auch die Bahn lernt, ihre Zeitpläne einzuhalten und echte Fortschritte zu erzielen. Und die Erde ist eine Scheibe.
Der Zustand des Bahnhofs, spiegelt den Zustand des Kirner Landes und der Bundesrepublik Deutschland wieder. Nicht mehr und nicht weniger.
Wenn die Bundesregierung in ihrem Weltbeglückungseifer mit hunderten von Millionen Euro so epochale Projekte wie Fahrradwege in Peru und U-Bahnen in Indien finanziert, dann können nur kleingeistige Menschen verwundert sein, dass für die Deutsche (Bundes)Bahn und so einen popeligen Kleinstadtbahnhof gerade nix mehr übrig ist und die Sanierung halt mal auf ein paar extra Jahre verlängert werden muss.
Könnte die Bundesregierung nicht einfach die Parteienfinanzierung für rechtsextreme Gruppierungen dem Kirner Bahnhof zukommen lassen? Die ist nämlich deutlich unnötiger als die „milliardenschweren“ peruanischen Radwege.
Der gesamte Bahnhof ist mittlerweile zu einem verdeckten Schandfleck verkommen.
W. W.
@ Wenn wir den Schandfleck immer nur „verdecken“, dann sieht keiner den Dreck. 😂
@ Jutta Simon
Der Kirner Bahnhof spiegelt zunächst einmal Kirn wieder.
Wenn Sie dann noch weiterschauen wollen, dann finden Sie hier die bahnfeindliche Politik diverser CSU-Verkehrsminister.
Und wenn Sie dann immer noch Geduld haben, lässt sich sicher auch noch ein Schuldiger für Ihre vielen Rechtschreibfehler finden.😉