Eine neue Studie hat es schwarz auf weiß: In Rheinland-Pfalz könnte jeder dritte Krankenhausstandort wegfallen, wenn man Aufgaben bündelt und die Versorgung effizienter gestaltet. Der SWR hat Auszüge dieses brisanten Papiers veröffentlicht, und sofort drängt sich die Frage auf: Was bedeutet das für das Krankenhaus in Kirn? Zwar nennt der SWR keine konkreten Namen, doch es braucht kein prophetisches Talent, um zu ahnen, dass Kirn in höchster Gefahr schwebt. Das Gutachten schlägt vor, kleinere Standorte zusammenzulegen und die Versorgungsleistungen auf wenige, größere Krankenhäuser zu konzentrieren. Ein Gedanke, der nicht neu ist, aber jetzt scheint sich die Schlinge tatsächlich zuzuziehen. Die Bürgerinitiative in Kirn hat es schon lange befürchtet: Könnte das Krankenhaus zu einem reinen MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) herabgestuft werden, das nur noch geplante OPs und minimalen Betrieb anbietet?
Kurzfristig vielleicht nicht, aber auf lange Sicht? Das wäre ein harter Schlag für die Region. Von den rund 90 Krankenhausstandorten im Land könnten laut Studie etwa 30 entbehrlich sein. Ist Kirn einer davon? Diese Frage drängt sich auf, doch sie wird bislang nicht laut gestellt. Wo bleiben die Alarmglocken im Kirner Land? Es wäre jetzt an der Zeit, dass jemand den Hörer in die Hand nimmt und die Verantwortlichen in Mainz oder wo auch immer zur Rede stellt. Wer nimmt das in die Hand? Wer sorgt dafür, dass Kirn nicht einfach aufs Abstellgleis geschoben wird? Die Uhr tickt, und es ist an der Zeit, zu handeln, bevor es zu spät ist. Kirn darf nicht zu einem weiteren Punkt auf der Liste der entbehrlichen Krankenhäuser werden.
Dieser Mist die dieser Lauterbach verzapft ist ein weiterer Beweis der Unfähigkeit dieser Regierung.
Das Kirner Krankenhaus ist aus Erfahrung gut, zudem für die Region ein wertvoller Baustein. Einsparpotenziale sehe ich eher in anderen Bereichen.
Die Politiker sollten die Hälfte ihrer Diäten zur Verfügung stellen ,da sie ja von uns bezahlt werden würde das sämtliche Krankenhäuser und noch viel mehr retten !!!!!
Die Situation ist deutlich komplexer, als von vielen Kommentatoren auf Facebook und ähnlichen Medien dargestellt wird. Zunächst muss man wissen, dass ein Krankenhaus von der Größe in Kirn immer defizitär sein wird, solange Akutmedizin betrieben wird. Der größte Kostenfaktor sind die Personalkosten, der Personalbedarf wiederum richtet sich in Kirn nicht mehr nach Fallzahl, sondern nach Arbeitszeitregelungen. Das bedeutet, dass mehr Personal zur Einhaltung von Gesetzen benötigt wird, als durch Fallzahlen finanziert werden kann. Ein solches Defizit abzudecken erfordert eine gewisse Motivation, die als Betroffener höher sein müsste, als die eines externen Trägers. Die Kommune hat jedoch vor Jahren gezeigt, dass sie dies nicht kann oder will. Die Verantwortung jetzt auf den aktuellen Träger zu schieben ist zu einfach.
Was würde sich durch die Strukturpläne ändern? Kleine Häuser würden als solche verschwinden, große Zentren wachsen und gefestigt. Letzte könnten ggf. ausreichend Personal generieren, so dass eine adäquate Versorgung möglich wäre. Dies setzt allerdings voraus, dass ehemals Beschäftigte in Kirn entsprechende Fahrzeiten zu ihren neuen Arbeitgebern in Kauf nähmen, dabei reden wir hier von ein bis zwei Stunden täglich. Auch die Transportzeiten für den Rettungsdienst würden drastisch ansteigen. Während z. B. der Kirner RTW nach Kaiserslautern unterwegs wäre, bliebe die Region unversorgt. Also gut, mehr RTWs. Und wer fährt die? Also bleiben kleine Häuser mit einer gewissen Notfallkompetenz erhalten. Notfallkompetenz. Das bedeutet, Patienten müssen am Leben erhalten werden, bis Transport möglich ist. Also eine Intensivstation mit beatmungsmöglichkeit. Und entsprechendem Personal! Kosten, die wiederum nicht mehr ausreichend gegenfinanziert werden, da ja das Haus den Patienten verlegen muss und demzufolge nur zum geringen Teil abrechnet. Das bedeutet, dass eine Notfalleinrichtung wie ggf. für Kirn geplant, noch defizitärer wäre.
Von der Erreichbarkeit der sogenannten Zentren mangels Infrastruktur (Straßen, Baustellen) will ich hier gar nicht reden.
Vielleicht sollte man manche Dinge einfach mal in Ruhe zu Ende denken, bevor man irgendeinen rotz beschließt.