Die Folgen sind gravierend und reichen bis in das Kirner Land hinein: In einer unerwarteten und schwer nachvollziehbaren Entwicklung hat die urologische Nachfolge-Praxis Brunzema nach nur wenigen Monaten ihren Betrieb eingestellt. Das Idar-Obersteiner Klinikum erklärte, dass ein langfristiger wirtschaftlicher Erfolg im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) nahezu unmöglich sei – ein bitterer Rückschlag, nachdem die Gründung des MVZ im vergangenen Jahr als bedeutender Erfolg gefeiert wurde. Damals hatte Dr. med. Ulrich Frey, der Ärztliche Direktor des Klinikums, voller Zuversicht betont: „Umso mehr freut es uns, dass es doch noch gelungen ist, die ambulante urologische Versorgung auf fachlich hohem Niveau für die Bevölkerung sicherzustellen.“ Sicherstellen – von wegen. Nach nur acht Monaten das schnelle Aus – passt irgendwie nicht zu den vollmundigen Ankündigungen. Nun jedoch stehen auch die Patienten im Kirner Land vor einer ungewissen Zukunft. Die Praxis Hager, nun als einzig verbliebene Einrichtung, ist vollständig ausgelastet, was die Situation für viele Patienten noch verschärft.
Die Fragen häufen sich: Ist es wirklich so schwierig, eine Facharztpraxis in dieser Region wirtschaftlich zu betreiben? Während Urologen in anderen Städten scheinbar erfolgreich arbeiten, stellt sich die Frage, ob es hier am notwendigen Enthusiasmus oder an anderen Faktoren mangelt. Wurden tatsächlich alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um den Betrieb aufrechtzuerhalten? Fehlte es am Herzblut? An Patienten dürfte es sicherlich nicht gemangelt haben. Besonders betroffen scheint das Personal zu sein, das erst mit großem Aufwand zurückgewonnen wurde und nun erneut vor einer ungewissen beruflichen Zukunft steht. Zusätzlich wird offen darüber geredet, dass das Klinikum über den damaligen Chefarzt verhindert habe, dass sich externe Urologen in der Stadt niederlassen konnten. Nun, wo der Praxisstandort in sicheren Händen war, wird er plötzlich aufgegeben – mit der Begründung der Unwirtschaftlichkeit, eine Erklärung, die bei vielen auf Skepsis stößt. Mit Verlaub, das Ganze stinkt zum Himmel. Die Kritik an der Entscheidung des Klinikums Idar-Oberstein wächst, während die betroffenen Patienten vor ungelösten Rätseln stehen. Die Region hofft nun auf rasche und nachhaltige Lösungen, um die medizinische Versorgung sicherzustellen. Ob das gelingt?